Bye-bye, Metalcore! Wer noch eine leise Hoffnung hatte, die Briten würden sich bei ihrem sechsten Output auf ihre ruppigen Wurzeln besinnen, wird ohne Frage heftig enttäuscht. Das ist aber alles andere als schlimm – denn Danny Worsnop und Kollegen bringen hier eine Platte raus, die zwar vielen Moshpit-Kiddies und Fans der ersten Stunde zweifelsfrei den Boden unter den Füßen wegzieht, andererseits aber – ja, wirklich! – unglaublich stark ist. Ja, na gut: Die durchgestylete Lederjacken-Schmacht-Performance auf einem Hochhausdach im Video zur ersten Single „Antisocialist“ sollte bei der Urteilsfindung vielleicht auch ausgeblendet werden. Aber ohne Scheiß: Rein nüchtern betrachtet findet sich tatsächlich kein einziger Ausfall auf „Like A House On Fire“. Es ist nur einfach nicht die Scheibe, die sich vermutlich die meisten von den Engländern gewünscht hätten. Hier geht’s eben nicht um Eskalation und Krawall, sondern um Eingängigkeit, griffige Riffs, klare Strukturen. Und fürs Radio ist Brüllen eben auch nicht so gut. „House on fire“, „It’s not me (It’s you)“ oder „All due respect“ – allesamt richtig sauber durcharrangierte Stadionhymnen unterhalb der Vier-Minuten-Marke. Womit nun alle Anhänger die Frage beantworten müssen: Wollen wir diesen Weg mitgehen oder lieber nicht? Zum Glück darf das jeder selbst entscheiden.
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