ANTI-FLAG supporteten dieses Jahr MILLENCOLIN bei ihrer großen Hallentournee durch Europa. Da meine Freundin und ich ein Interview mit ihrem Drummer Pat machten, kamen wir später mit Sänger Justin ins Gespräch.
Er stellte sich als ein sehr sympathischer und angenehmer Gesprächspartner heraus (Ich frage mich allerdings heute noch, wie man in so jungem Alter schon graue Schläfen kriegen kann). Zugegeben Singer/Songwriter-Kram ist nicht so mein Metier, aber das ist halt alles Geschmackssache.
Justin schrieb für die CD "Life, Love, And The Pursuit Of Justice" mehr persönliche als politische Texte, und das hätte seiner Meinung nach nicht direkt zu ANTI-FLAG gepasst. Daher empfand er es für notwendig ein Soloalbum rauszubringen, und da gibt es also nur Justin und seine E-Gitarre zu hören.
Und genau das ist mein Problem: Die E-Gitarre. Denn so hört sich alles wie eine Rohaufnahme an, bei der Bass und Schlagzeug noch nicht eingespielt wurden. Vielleicht wollte er ja nicht wie ein Hippie rüberkommen der nachts alleine vor seinem Lagerfeuer sitzt und vor sich her heult, aber irgendwie fehlt da die richtige Atmosphäre.
Die Lieder sind natürlich nicht schlecht, manche sogar ziemlich gut, aber für mich ist es doch ein wenig anstrengend, ein ganzes Album durchzuhalten. Das Problem bei solchen Scheiben ist leider, dass sie eher als Hintergrundmusik zum Knutschen herhalten müssen, bevor sich die Leute wirklich mit den Texten auseinander setzen.
Sad but true! (35:48)
© by - Ausgabe # und 28. Juli 2023
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Tim Tilgner