Gleich zwei Alben von KRISTOFER ASTRÖM - kreativer Kopf hinter FIRESIDE und persönlicher Liebling von mir - landen da aus Schweden in meinem Briefkasten. Eines schöner als das andere, soviel muss ich schon vorausgreifen.
Wer das Debüt "Go, Went, Gone" kennt, ahnt, in welche Richtung es geht: wunderschöne, ruhige, verträumte, nachdenkliche und vor allen dingen skandinavische Singer/Songwriter-Musik. Sänger und Gitarrist ASTRÖM wird dabei dezent von seiner Band HIDDEN TRUCK (hinter der sich beispielsweise mit Per Nordmark von FIRESIDE auch einige bekannte Namen verbergen) und zahlreichen Gästen begleitet, die schon durch eine riesige Anzahl verschiedener akustischer Instrumente dafür sorgen, dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt.
Wo liegt nun der Unterschied zwischen den beiden Platten? Zum einen handelt es sich bei "Leaving Songs" nicht um ein reguläres Album, sondern um eine Zusammenstellung von B-Seiten und EPs.
Eine Tatsache, die man den 12 Songs aber nicht anmerkt, sie wirken wie aus einem Guss. Zum anderen geht man songorientierter zur Sache, was vielleicht auch auf die Country-Einflüsse bei "Leaving Songs" zurückzuführen ist.
Überlange Songepen sucht man hier jedenfalls vergebens. Anders bei "Northern Blues", auf dem poppige Streicherarrangements wie im Opener "All lovers hell" eher die Ausnahme sind. Das knapp achtminütige "Defender" mit seiner Klavieruntermalung und dem fast schon jazzigen Schlagzeugspiel hat da schon eher symbolischen Charakter.
Mir persönlich gefällt "Northern Blues" einen Tick besser als "Leaving Songs", vielleicht aber auch nur, weil die Aufmachung der Scheibe wirklich besonders schön ist. Beide Alben wurden übrigens größtenteils live im Studio (in einigen Fällen sogar in einer Kirche) aufgenommen, was die Stücke noch organischer und wärmer erscheinen lässt.
"Northern Blues" erscheint hierzulande über V2, während man "Leaving Songs" bis jetzt nur direkt über Startracks in Schweden bekommen kann (wo KRISTOFER ASTRÖM bereits zu den Stars zählt und sogar für einen Grammy nominiert war).
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Andreas Bock
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #34 I 1999 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Michael Streitberger
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Michael Streitberger