XIU XIU

La Forêt CD

Was für ein Hammer! Auch das vierte Album von Jamie Stewarts genresprengender Band XIU XIU ist ein Lehrstück in Sachen musikalischen Wagemuts und Katharsis, so emotional und intim, dass es schmerzt, so düster, dass es Angst macht und dabei so wunderschön und fragil wie sonst kaum etwas da draußen.

Zwischen zerschreddertem Indierock, tosendem Noise, massiven Walls of Sound und akustischer Kargheit changiert Stewart mit einer Intensität und schonungsloser Hingabe, dass es unkommerzieller kaum vorstellbar ist, und etabliert sich endgültig als einer der wahren Visionäre im weiten Feld der modernen Musik fernab des faden Mainstream.

So zerbrechlich und mäandernd wie stochernd und zermalmend, berichten die Songs vom Tod, dem Ende der Liebe und Selbsthass, suchen nach Hoffnung, doch finden meist nur noch mehr Dunkelheit und Schmerz.

Was hier für einige nach Emo-Geschwaller klingen mag, beschreibt nichts weniger als eines der anstrengendsten und wertvollsten Anti-Pop-Alben des Jahres. Wer nach dem Hören dieser Musik nicht geplättet, gereinigt, erschüttert, oder einfach nur glücklich und verzückt zurückbleibt, wer hiervon nicht in irgendeiner Weise berührt wird, ist seelisch tot.

(44:09) (09/10)