CORRECTIONS HOUSE

Know How To Carry A Whip

Auf ihrem Debüt „Last City Zero“ von 2013 hatten NEUROSIS-Sänger/Gitarrist Scott Kelly, Bruce Lamont (YAKUZA), Sanford Parker (NACHTMYSTIUM) und Mike IX Williams (EYEHATEGOD) bereits gekonnt mit brutaler Intensität und apokalyptische Qualität Genres wie Doom, Industrial und Metal beschworen.

Dieser Industrial-Einfluss scheint beim Nachfolger „Know How To Carry A Whip“ mit seinen peitschenden metallischen Klängen noch weiter in der Vordergrund getreten zu sein. Anhänger des „wahren“ Industrial werden diesbezüglich wahrscheinlich die Nase rümpfen und CORRECTIONS HOUSE als konventionelle härtere Rockband einstufen, mit gewissen disharmonischen Tendenzen.

Diese Einschätzung ist nicht ganz von der Hand zu weisen, denn auch wenn CORRECTIONS HOUSE auf möglichst finstere und komprimierte Art sägendes Gitarren-Feedback, verzehrte elektronische Sounds, monotones mächtiges Drumming und Irrenhaus-Vocals übereinander türmen, fehlt hier das Element radikaler Dekonstruktion.

In „Asterix und die Normannen“ begab sich bekanntlich eine Gruppe komplett angstbefreiter Skandinavier auf eine Expedition nach Gallien, um das Fürchten zu erlernen. Auch CORRECTIONS HOUSE wären dafür sicher eine gute Anlaufstelle, denn je nachdem, wie zartbesaitet man hinsichtlich seines Musikkonsums ist, haben diese das Potenzial, einem herrlichste Angstzustände zu bescheren.