JR EWING

Ride Paranoia CD

In Szenekreisen schon mit Ausnahmestatus versehen, waren JR EWING bis heute eigentlich nicht besonders vom Glück gesegnet. Die seit 1998 aktive Band bringt es veröffentlichungstechnisch gerade mal auf ein Album ("Calling it Dead") und ein paar EPs, mit denen die Norweger aber bereits gehörig für Aufsehen sorgen konnten.

Ihre eigenwillige und nicht leicht zu genießende Mischung aus Noise-, Postrock-, Newschool- und Emocore-Versatzstücken, ihre Songstrukturen abseits nachvollziehbarer Pfade und die nicht immer leicht zu verdauenden Lyrics sind ebenso Qualitätsmerkmal wie hinderlich für Erfolge auf breiterer Ebene.

Dabei drücke ich dem Fünfer die Daumen, dass er es mit "Ride Paranoia" endlich schafft, sein Schattendasein zu beenden. Verdient haben es JR EWING schon lange. Und diesmal wurde alles richtig gemacht: die 13 neuen Songs markieren sowohl in punkto Songwriting als auch Produktion den Höhepunkt der Bandgeschichte, dazu hat man mit 'Swell Creek' ein (Lizenz-)Label im Rücken, das "Ride Paranoia" sicherlich so gut es geht unterstützen wird.

Genau das haben Kompositionen wie "Midnight Episode" auch verdient, die auf unvergleichliche Art zwischen Chaos und Melodie pendeln. Und für all jene, die jetzt noch zweifeln, sei kurz angemerkt, dass hinter dem amerikanischen Label der Band auch ein gewisser Omar Rodriguez (of AT THE DRIVE-IN fame) steckt.

Dabei haben JR EWING derartige Referenzen gar nicht nötig. Wir sehen uns auf Tour. (34:32) (9/10)