Es ist ja nichts ungewöhnliches, wenn die alten Männer des Punk plötzlich Singer/Songwriter-Platten machen, siehe auch Mike Ness, wobei der X-Frontmann John Doe das schon vor gut 15 Jahren auf "Meet John Doe" getan hat, und das gar nicht mal schlecht.
Und das gilt auch für seine hervorragende 2002er Platte "Dim Stars, Bright Sky", auf der Doe schöne Country- und Folksongs produzierte, die man nur schwerlich mit den üblichen Klischees in Verbindung bringen konnte, die sonst nur zu oft in diesem Genre das Hörvergnügen schmälern.
"Forever Hasn't Happened Yet" scheint eine direkte Weiterführung dieser Platte sein, bei der sich Doe zum Teil von Sängerinnen wie Neko Case (den dazugehörigen Song hat übrigens Exene Cervenka mitgeschrieben), Cindy Lee Berryhill oder Kristin Hersh begleiten lässt.
Auch hier fällt mir wieder auf, dass Doe oft nach einem jungen John Cale in seiner "Vintage Violence"/"Paris 1919"-Phase klingt, mit diesem traurigen Pathos in der Stimme. Das hat schon Stil, was Doe hier macht, auch wenn es kein Punkrock ist, oder eventuell doch, zumindest was den Kern seiner Musik betrifft.
(08/10)
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