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JOEY CAPE

A Good Year To Forget

Wie großartig ist bitte schön der Output dieses Künstlers? LAGWAGON sind ja ohnehin seit Ewigkeiten über jeden Zweifel erhaben. Aber wenn Joey Cape dann zwischendurch auch noch seine Soloalben einstreut in seine persönliche Diskografie, dann sind alle Liebhaber und Liebhaberinnen guter Musik dazu angetan, mit der Zunge zu schnalzen und einmal mehr zu reüssieren: Der. Ist. So. Gut! Auch auf „A Good Year To Forget“. Und das nicht zuletzt, weil der Anlass dieses Albums – die Pandemie, der Lockdown, der Rückzug ins Private, das Nachdenken und Sinnieren über die Fehler im eigenen getriebenen Leben – eine große, wichtige, jeden Menschen betreffende Sache ist, die zum Philosophieren anregt. Joey singt zu Singer/Songwriter-Gitarrenmusik der melancholischen Sorte über das zuletzt in der Abgeschiedenheit Erlebte fernab jeglicher Sozialkontakte. Er singt über gescheiterte Beziehungen zu Menschen, die er lange nicht mehr sehen konnte und durfte, und darüber, wie er aus diesem Scheitern Lehren zieht. Wie gut und, ja schön am Ende Fehler und das Versagen sein können. Und er singt gleichzeitig mit Nonchalance gegen die Depression und das Verkümmern des Geistes in der Isolation an. Das Leben bleibt trotz allem schön. Ein bisschen Trauer und Aufarbeitung von allem Schlechten gehört eben dazu. Wer das Dunkel kennt, der kann am Ende das Helle umso klarer sehen und genießen.