Ob wohl jemand auf die Idee kam, die aus Dallas, Texas stammenden Deathrocker anlässlich ihres Auftrittes beim Solinger Fiendforce-Festival zwecks Fotoaufnahmen an die dortige Bushaltestelle "Werwolf" zu führen? Gepasst hätte das ja wie die Faust aufs Auge, denn die Band des Herrn Reichenstein (lustigerweise ist das auch der Name eines Ford-Autohauses in meiner Heimatstadt, was die Sache für mich ein gutes Stück weniger evil macht ...) ist entsprechender Symbolik und Thematik von jeher verpflichtet, ist zudem durchaus germanophil, was sich an Bandname, Eisernes Kreuz-Logo und so weiter erkennen lässt, zum Glück aber nicht auf die Musik abgefärbt hat.
Stumpfes RAMMSTEIN-Stampfen oder Polka-Punk sind nicht gefragt, stattdessen lässt sich der Monster-Rock als Mischung aus dem Goth-Rock von BAUHAUS, der Intensität der frühen CHRISTIAN DEATH, Dick Dale'schen Surfgitarrenläufen, spooky Orgelparts und TIGER ARMY-likem MISFITSbilly beschreiben, und da die Produktion des dritten Longplayers so glasklar und druckvoll ist, kann man auch von einer massiven Steigerung gegenüber dem schon nicht schlechten, aber letztlich noch etwas konventionellen Vorgänger "Werewolf Order" sprechen.
Ein ausgesprochen gutes Album, das zwar mit reichlich Horror-Klischees beladen daherkommt, aber letztlich durch die exzellente musikalische Umsetzung besticht. (47:26) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Joachim Brysch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Joachim Hiller