Ein Blick in die History von SHADOW REICHENSTEIN, was sowohl als Bandname taugt wie auch der Künstlername des für Gitarre und Gesang zuständigen Frontmannes ist, lässt einen schon beinahe Mitleid mit dem Herrn empfinden.
Seit 1999 unter diesem Namen aktiv, scheint die History geprägt zu sein von ständigen Besetzungswechseln und Todesfällen nebst persönlicher Probleme. Aber immerhin, mit dem zweiten Longplayer, den Fiendforce just in Europa veröffentlicht hat, sollte das Unglück ein Ende haben, denn "Werewolf Order" ist ein sehr stimmiges Album, das im Genre des ghoulishen Düsterpunks wirklich seinesgleichen sucht.
Sehr straighte, derb rockende Elemente (zum Glück ohne jeden Metal-Einfluss) treffen auf latenten Psychobilly-Einfluss, TIGER ARMY lassen grüßen, dischargiger WOLFPACK-Punk ist dabei, aber auch Wave/Goth-Rock à la CHRISTIAN DEATH, wobei diese etwas ruhigeren, halligeren Songs meiner Meinung auch die schwächeren sind.
Wird dagegen durchgerockt, wie beim hier auf der Ox-CD zu hörenden "Dracula" gefällt/gefallen mir SHADOW REICHENSTEIN ausgesprochen gut. Dass mit dem ganzen Werwolf-Getue keinerlei dubiose politischen Ansichten verbunden sind, sollte sich von selbst verstehen, aber dazu ist ja auch was im Interview hier im Heft zu lesen.
Die aus Dallas, Texas stammende Formation gehört mit ihrem düsteren, eigenwilligen Rocksound jedenfalls zu den besten Bands des Genres der MISFITS/SAMHAIN/DANZIG-Epigonen - zu gut, um sie der debilen Leserschaft von Zillo, Orkus und Co.
zu überlassen. (37:38) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Joachim Brysch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Joachim Hiller