ROUTES

Instrumentals

Mit zeitgenössischen Surf-Projekten sollte man eher vorsichtig sein, erinnern viele davon doch an den Pentatonik-Einheitsbrei, der zur Beschallung polynesischer Restaurants eingesetzt wird, oder sie versuchen, fehlende Kreativität mit Wrestling-Masken, Messerkämpfen und kiloweise Tiki-Kitsch zu vertuschen.

Ausnahmen sind da wie immer die Regel: LOS STRAITJACKETS, DEADBOLT oder BRADIPOS IV haben es beispielsweise geschafft, sich auf den Grundpfeilern von versandetem Reverb der Marke Dick Dale, Hot-Rod-Twang und der British Invasion mit einem ganz eigenen Sound zu positionieren, und auch THE ROUTES stehen mit ihrem Instrumental-Album in genau dieser Tradition.

Mit der hochgeknöpften Disziplin der SHADOWS, DOWNLINERS SECT oder YARDBIRDS und wilder Teen Angst direkt aus der Pacific-Northwest-Garage mixt das anglo-japanische Trio einen hochtoxischen Surf-Cocktail, der selbst den Beat-Man staunen lässt.

Von einem „super Instro Killer!“ spricht er in den Linernotes und wenn es einer wissen muss, dann er. Wer seinen Surfsound lieber schmalschlipsig und mit Brandungsimitationen mag, lässt hiervon besser die Finger.

Allen anderen verspricht „Instrumentals“ die volle Breitseite an Stomp’n’Grind Surfpunk-Mayhem mit leichten Exotica-Touch. Erstklassig ist auch die entzückende Covergestaltung.