ATREYU

In Our Wake

Ich muss zugeben, wenn es um ATREYU geht, bin ich lange ein Verfechter der Ansicht gewesen, dass alles nach „A Death-Grip On Yesterday“ unnötig war. Mal zu poppig, mal zu countryesk, mal einfach zu sehr Stadionrock – vor allem aber alles davon einfach nicht richtig gekonnt.

Ihre Auflösung hat mich dann auch nicht geschockt, die Reunion mit „Long Live“ aber umso positiver überrascht: der Ansatz, alle Schaffensperioden zu kombinieren, funktionierte. Auf „In Our Wake“ nun sogar noch besser.

Der einleitende Titeltrack ist ein Hit sondergleichen, „House of gold“ und „The time is now“ komplettieren den Einstiegshattrick. Hits schreiben können ATREYU mittlerweile offensichtlich wie am Fließband, allerdings muss man auch zugeben, dass man den Metalcore-Anteil inzwischen weitgehend mit der Lupe suchen muss, auch wenn es bei einigen Songs durchaus noch knallt.

Praktischerweise immerhin meist genau dann, wenn man sich schon fragt, wann endlich mal wer ordentlich schreit, also etwa im vierten Song. Ähnlich BRING ME THE HORIZON dürfte das reichlich neue Fans bringen, die bisherigen aber zumindest weiter spalten.

Immerhin ist es sehr gut umgesetzt, daher definitiv nicht die schlimmstmögliche Entwicklung. „Superhero“ hätten sie sich allerdings gern sparen oder an NICKELBACK weitergeben dürfen.