Foto

RUTS

In A Rut

Es gibt einige Punkbands, die von der Plage einer sehr unübersichtlichen „Kataloglage“ betroffen sind. Früh gaben sie die Kontrolle über ihre Aufnahmen auf oder wurden schlichtweg „betuppt“, mit der Folge, dass über die Jahrzehnte unzählige Releases erschienen sind, aus denen mensch als Spätgeborener aufwändig die Essenz herausschälen muss – oder sich als devoter Fan über jede neue Version von bereits zigfach veröffentlichten Aufnahmen freut. Hinzu kommen noch jene Bands, die zig Studiosessions aufnahmen, die eigentlich nur Vorproduktionen waren, aber später auch als veröffentlichenswert eingeschätzt wurden – und sei es nur, weil irgendwer, klamme Bandmitglieder inklusive, sich ein paar Pfund/Mark/Euro davon versprach. Dieser Vinyl-Rerelease nun geht zurück auf eine CD, die 2002 auf Taang! erschien und Aufnahmen aus den Underhill Studio-Sessions, den Fair Deal Studio-Sessions und den Mystery Studio-Sessions enthält (minus die beiden Bonustracks der CD). Aus Insiderkreisen wird zudem darauf verwiesen, dass die Aufnahmen (teilweise) bereits 1994 auf „Ruts Rules“ und 2004 auf „Stepping Bondage (Demos 1978-1980)“ verwendet wurden. Unter den Songs sind die RUTS-Klassiker „Babylon’s burning“ (vier Versionen), „Society“, „Something that I said“, „Criminal minds“ und „In a rut“, nicht aber „Jah war“. Das Album taugt für Fans, die bislang eine Vinylversion dieses Aufnahmen vermissten, für den „Hausgebrauch“ ist aber immer noch und unbedingt das „The Crack“-Album (1979 erschienen) zu empfehlen, gerne auch in einer erweiterten Neuauflage, oder eben die umfassende Zusammenstellung „Something That I Said – The Best Of The Ruts“. Dass man ohne RUTS nicht sein darf, die konsequenter noch als THE CLASH die Verbindung von Punk und Dub betrieben, sollte klar sein.