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MOOON

III

Wenig überraschend ist es, dass „III“, die römische drei, das dritte Album der aus drei Musikern bestehenden Band mit den drei „Os“ im Namen ist. Genug der Zahlenmystik, dem Trio aus Brabant ist mit seinem Retro/Freakbeat/Popsike-Sound mehr als nur ein völlig verblüffender Achtungserfolg gelungen. Natürlich kennen sie sich schlafwandlerisch mit dem „Catalog of cool“ der (vornehmlich britisch gefärbten) Spätsechziger-Musik aus. Gleich der Opener „Rainbow flowers“ fällt mit der Tür ins Haus, das Intro-Riff ist natürlich ein direktes Zitat von „I can hear the grass grow“ (MOVE). Über die ganze Spieldauer des vorzüglichen Albums werden geschickt mehr oder weniger offensichtliche Referenzen an Sixties-Bands gesetzt. „Richard has a racecar“ erinnert stark an die THE WHO-Copycats POWDER, während „Mr. Abelicity“ problemlos auf „Something Else“ von den KINKS gepasst hätte. Dann sind da noch ein paar Songs im Stil von PINK FLOYD (sowohl der Syd Barrett-Ära als auch der ersten Alben der Gilmour-Phase), und auch die „Defecting Gray“-Zeit der PRETTY THINGS wird verarbeitet. Das Trio ist musikalisch unfassbar talentiert, das Songwriting ist stellar und die Arrangements sowie die komplette Inszenierung des selbst produzierten Werks sind auf einem Niveau, das selten erreicht wird.