ANGELIKA EXPRESS

Ich bin kein Amerikaner MCD

Neues von ANGELIKA EXPRESS in Form einer Mini CD mit fünf Songs. Eigentlich ist es kaum zu glauben, dass die drei Kölner neben ihrer Dauertournee mit nahezu täglichen Auftritten, wo so gut wie jeder Club der Republik mindestens einmal gerockt wurde, eher sogar zweimal, überhaupt Zeit dafür finden konnten.

Schreiben kann man so Songs natürlich auch unterwegs, aber zumindest für die Aufnahmen muss man doch ein paar Tage Zeit erübrigen. Noch erstaunlicher, dass es keinerlei Verluste zu vermelden gilt.

Auch wenn manche Gesangsparts noch ein wenig harmonischer geraten sind, es wird weiter auf Melodien gesetzt, die in gewohnter Manier exzessiv zerrockt werden. Das aber das musikalische Pulver noch lange nicht verschossen sein wird, zeigen Songs wie "Meine eigene Republik", der mit Ska-Anleihen kokettiert und "Depression Schätzchen".

Das Angelika-Gesamtkonzept wird hierbei erweitert, indem von allen drei Mitgliedern Songs nicht nur geschrieben werden, sondern auch gleich gesungen. Der beste Song ist aber ganz klar "Der Alleinunterhalter".

Wähnt man sich zunächst in einem Song, der auf einem Tarantino-Soundtrack zu finden sein könnte, steigert der Refrainpart noch das Endstakkato von "Geh doch nach Berlin". Danke für "Du fällst auf die Fresse und wer sitzt am Schalter? Der Alleinunterhalter!" Eben! Wer bei ANGELIKA EXPRESS immer noch glaubt, er habe es mit einem Abklatsch der Hamburger Schule zu tun, dem sei gesagt: "Bevor ich mit dem Doktor trinke, halt ich's mit den Viren." (16:00) (9)