Nach dem letzten, ziemlich speziellen Akustik-Soundtrack-Album „Alba – Les Ombres Errantes“ geht es nun wieder klassisch zu im Hause HYPNO5E, zumindest soweit man das in Bezug auf diese Band sagen kann.
Mit „A Distant (Dark) Source“ bewegt sich die Band in progressiven Gefilden jeglicher Couleur, will heißen: Djent-Nerds werden sich an dieser Platte genauso erfreuen können wie Fans der anspruchsvollen Kompositionskunst von beispielsweise CYNIC, OPETH, ja sogar PINK FLOYD.
Das liest sich zwar etwas verwirrend, klingt aber in der Summe beeindruckend homogen und macht daher tüchtig Spaß. Brachiale Gitarrengewalt wird abgelöst von flirrender Melodik, die Lyrics werden mal böse gefaucht, mal klar gesungen, post-rockige Flächen mit donnernden Gitarren planiert.
Die Platte gehört übrigens zu einem mehrere Alben umfassenden Konzept, bei dem jeder Part separat veröffentlicht werden soll, beginnend mit dem vorliegenden zweiten Teil. Thematisch wird im weitesten Sinne eine Nacht in der Uyuni-Wüste in Bolivien behandelt, einer Gegend, in deren Nähe Sänger und Gitarrist Emmanuel Jessua aufgewachsen ist.
Es gab dort einst einen großen See, den Lake Tauca, der jedoch ausgetrocknet ist. Es heißt, dass dort nachts die Schatten der Menschen zu sehen sind, die dort lebten, bevor der See vertrocknete, und nun kehrt ein Mann dorthin zurück, um den Schatten der Frau zu sehen, die er liebt.
Eine passende Story für den vertrackten HYPNO5E-Sound. Die Euroblast-Gemeinde wird es lieben.
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