MOVING TARGETS

Humbucker

Nur ein Jahr nach dem 2019er Comeback-Album „Wires“ legten Ken Chambers und seine Neuauflage der MOVING TARGETS im Herbst 2020 mit „Humbucker“ nach, aufgenommen in den frühen Corona-Tagen im Frühjahr 2020 – Kenny erwischte eines der letzten Flugzeuge nach Kanada vor dem ersten Lockdown, um ins Studio gehen zu können. Normalerweise wäre er längst schon wieder auf Tour gewesen, seit dem Neustart der Band hat er einen enormen Nachholbedarf in Sachen Bühnenpräsenz, und seine Spielfreude beweist, dass er diese Musik atmet, lebt. Was für ein Druck, was für ein Lärm, was für ein Sturm! In der Studioversion ist das natürlich etwas weniger vehement, da ist auch Raum für ruhige, balladeske Nummern wie das wunderschöne „Lost“, wird nicht gleich jeder Regler auf zehn gedreht. Verblüffend, wie Chambers auch mehr als 25 Jahre nach der ersten „heißen Phase“ seiner Band die Klangfarbe – stimmlich wie auf der Gitarre – bewahrt hat und auch in Sachen Songwriting kein Stück nachgelassen hat. Yves Thibault am Bass und Emilien Catalano an den Drums ergänzen ihn da hervorragend, und wer immer nie genug bekommen kann von diesem HÜSKER DÜ-Sound der Achtziger, muss auch „Humbucker“ wieder lieben. Der Plattentitel? Nur Nicht-Gitarristen muss man das erklären: Das ist der Teil der E-Gitarre, der die Saitenschwingungen aufnimmt.