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MINISTRY

Hopiumforthemasses

Das letzte MINISTRY-Album also ...? Wer weiß das schon. Al Jourgensen hatte in den letzten Jahren schon mehrfach das Ende seiner Band angekündigt, es kam dann doch wieder anders. Zuletzt sagte er im Februar 2024, dass „Hopiumforthemasses“ nicht das letzte Album gewesen sei. Es soll also noch eines kommen, für das sein alter Mitstreiter Paul Barker, der von 1986 bis 2003 an Bord war, wieder einsteigt. Nun, warten wir ab – ich kann mir kaum vorstellen, dass Jourgensen, Jahrgang 1958, im Falle der Wiederwahl von Donald Trump ohne ein Ventil für seine Wut überleben könnte ... Schon der erste Song hier ist ein Beispiel dafür, Jourgensen speit in „B.D.E.“ Gift und Galle gegen Incels und „toxic masculinity, toxic ideology, toxic misogyny, big dick energy“. „Goddamn white trash“ macht schon vom Titel her alles klar, „Just stop oil“ könnte die Hymne von Letzte Generation sein, „Aryan embarassment“ dann klingt wie ... Moment ... wie LARD! Und siehe da, Jello Biafra steuerte die Lead Vocals bei. Und so geht es weiter – ein Mann redet Klartext und steht auf der richtigen Seite. Andere in seinem Alter sind hingegen längst zum „Problembären“ geworden. Musikalisch sind die ersten sieben Songs keine Überraschung, der gewohnte technoide Metal-Sound der letzten Jahre. Spannender ist da die vorletzte Nummer „Cult of suffering“ mit einer ungewohnt souligen, groovenden Note, und dann der letzte Track, das FAD GADGET-Cover „Ricky’s hand“, das wirklich exzellent umgesetzt wurde und aus einer Live-Kooperation mit Gary Numan resultiert. Alles in allem: Kein Grund aufzuhören ...