HEY COLOSSUS

In Black And Gold

Seit gut zehn Jahren nehmen die Briten HEY COLOSSUS jetzt schon Platten auf, scheinen aber nach wie vor so eine Art Geheimtip geblieben zu sein. Möglicherweise fehlt es an einem Label, das sich mehr als eine Wordpress-Seite leisten kann, um sich im Netz zu präsentieren.

Aber vielleicht liegt es auch daran, dass sich HEY COLOSSUS auch auf ihrem neuen Album allzu simplen Kategorisierungen geschickt entziehen. Denn die Briten spielen eine Form von Heavy Rock, der in der Tradition von klassischem Noiserock der Achtziger steht, gleichzeitig aber auch moderne Einflüsse von Sludge und Doom Metal aufweist, ebenso wie eine kantige Post-Punkigkeit.

Beim ersten Song „Hold on“ verwirren sie einen zuerst mal mit psychedelischer Verspieltheit (SPIRITUALIZED und SPACEMEN 3 lassen grüßen), was eigentlich gar nicht viel mit dem vertrackten, sich schwerfällig dahinwälzenden Riff-Monster zu hat, das sie im Anschluss auf den Hörer loslassen.

Würden sie noch bluesiger und kaputter klingen, könnte man HEY COLOSSUS fast für Geistesverwandte von THE JESUS LIZARD oder der SWANS halten. Aber anstatt in einer dunklen Gasse einer x-beliebigen Großstadt besoffen in der eigenen Pisse zu liegen (wahlweise noch mit Nadel im Arm), geht es mit HEY COLOSSUS vor allem in kosmische Gefilde mit garantiert bewusstseinserweiternder Wirkung – 2.000 light years from home –, irgendwo zwischen HAWKWIND, CHROME und THE 13TH FLOOR ELEVATORS.