Glück im Unglück widerfuhr der 2003 gegründeten, englischen Noise-Alternative-Rock Band HEY COLOSSUS 2020 während der Pandemie. Zum einen veröffentlichten sie mit ihrem 13. Album ihr bis dato erfolgreichstes, konnten den leider inzwischen verstorbenen Mark Lanegan, für eine Zusammenarbeit gewinnen und mussten andererseits der harten Realität ins Auge blicken, alle geplanten Konzerte aufgrund der Veranstaltungsverbote abzusagen. Fast wäre die Band daran zerbrochen, aber sie trotzte den Umständen und nun ist Album #14 erschienen. „In Blood“ markiert erneut eine musikalische Wandlung, ohne sich untypisch für HEY COLOSSUS-Verhältnisse weiterentwickelt zu haben. Alternative Rock und Post-Hardcore scheinen die beiden großen Anteile zu stellen und wie zum Beispiel „My name in blood“ selbstredend klingt, gesellen sich auch Einflüsse von Stoner-Rock bis Grunge hinzu, die eine Neuerfindung nahelegen und damit an KILLING JOKE oder SPARTA erinnern. „Perle“ und „TV alone“ schälen die laute, etwas schräge Seite der Band aus dem Ebenholz der E-Gitarren und im Gegensatz dazu verweilt „Avalon“ schon fast balladesk an der nächsten Raststätte. Rock, der fast wie Pop positiv wie ein Sonnenstrahl nach vorne treibt, prangt über „In Blood“ und zeigt eine Band nach zwanzig Jahren Existenz in guter Form.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #170 Oktober/November 2023 und Nico Pfüller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Thomas Kerpen