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DISTANT

Heritage

DISTANT sind der Inbegriff dessen, welch wundervolle Vorteile eine globalisierte Welt haben kann: Die eine Hälfte der Band kommt aus der Slowakei, die andere Hälfte aus den Niederlanden – und erst seit die beiden Hälften einander gefunden haben, ist die Band zu dem geworden, was sie jetzt ist. Krasser Deathcore der älteren Schule, ohne Kinoeffekte und vergleichbarem Schnickschnack (obwohl die Band aus bekennenden Science Fiction-Fans besteht), sondern einfach mit nähmaschinenschneller Doublebass und einem perfekt abgestimmten Wechselspiel von schweinigen, tiefen Growls und dämonischen, kratzigen Screams. Da erlebt man einen Ohrgasmus nach dem anderen. Dabei ist „Heritage“ streng genommen das Produkt der Nachteile der nicht mehr ganz so globalisierten Welt: Während die slowakischen Bandmitglieder rechtzeitig die Visa für ihre US-Tour 2022 bekommen konnten, mussten die Niederländer zu Hause bleiben. In der Zeit wurde praktischerweise „Heritage“ geschrieben. Immerhin konnte die US-Fraktion mit Will Ramos von LORNA SHORE einen Gastsänger für das Album mitbringen. Zwölf Lieder ist es lang und trotzdem immer noch viel zu kurz. Absoluter Anspieltipp: „Argent justice“ – der Breakdown in den letzten Minuten des Liedes sorgt für pure Ekstase!