HELLACOPTERS

High Visibility LP/CD

Beinahe unbemerkt haben sich die HELLACOPTERS von ihrem langjährigen Label White Jazz verabschiedet, um nun via Universal die Welt zu erobern. Nun, ich wünsche ihnen auf diesem Weg viel Erfolg, muss jedoch anmerken, dass ich wohl kaum dabei sein werde, so rein mental, meine ich.

Nein, "High Visibility" ist kein schlechtes Album, nur eines, das sich mit hoher Geschwindigkeit vom Ausgangspunkt der ganzen Sache entfernt. War der Vorgänger noch ein mir fast durchweg sehr gut reinlaufendes Rock´n´Roll-Album, stinkt´s hier schon recht vernehmlich nach ´ner reinen Rock-Scheibe.

Man ist glatter und gefälliger geworden, ein Song wie "Throw away heroes" klingt nach radiotauglichem Allerwelts-Hardrock, wobei hier die Siebziger auf eine nun nicht mehr angenehme Weise reaktiviert werden.

Ich meine, nichts gegen BACHMANN TURNER OVERDRIVE oder FOREIGNER zur rechten Zeit, aber wenn ich solche Musik hören will, will ich nicht die HELLACOPTERS auflegen. Wo ist nur all die Brachialität und Wildheit geblieben? Schade, oder auch nicht, denn die HELLACOPTERS haben zwei, drei großartige Platten aufgenommen, die lege ich auf, und wenn ich dann doch mal Lust habe auf ein perfekt produziertes, glattes Rock-Album, das anno 2000 eine Zeitreise Richtung 1975 unternimmt, dann lege ich vielleicht doch noch mal "High Visibility" auf.

Und das war jetzt übrigens kein "Major-Bashing": ich bin mir sicher, auf White Jazz wäre die Platte genauso ausgefallen.