14 Jahre nach Auflösung der Band 2008 und 17 Jahre nach dem letzten Album mit eigenem Material („Rock & Roll Is Dead“, 2005) legen die Schweden um Mastermind Nicke Platow Andersson, wie er seit seiner Heirat heißt, mit „Eyes Of Oblivion“ zehn brandneue Songs vor. Nicke beantwortete uns im Zoom-Interview geduldig einige Fragen (Danke an Austin Smith) zum Album und darüber hinaus.
Nicke, dein Nebenprojekt DEATH BREATH hat eine neue Single angekündigt. Sind das die gleichen Aufnahmen, die bereits 2010 veröffentlicht werden sollten?
Ja, aber leider ist das auch von dem Vinyl-Engpass betroffen, den es seit der Pandemie gibt. Wir warten nur noch darauf, dass das Presswerk liefert, dann wird es sofort veröffentlicht. Wir arbeiten auch an den anderen Songs der damaligen Aufnahmesession und ja, da wird es ein Album geben.
Gibt es weitere Pläne oder werden nur diese älteren Aufnahmen veröffentlicht?
Na ja, es ist ja nicht wirklich alt, weil niemand die Aufnahmen bisher gehört hat. Es hat halt nur ein Weilchen gedauert und ist die Death-Metal-Antwort auf „Chinese Democracy“.
Ich habe neulich eine schwedische Krimiserie namens „Hassel“ mit Ola Rapace gesehen und da ist mir aufgefallen, dass du für den Soundtrack verantwortlich warst.
Ja, und soll ich dir etwas Lustiges sagen? Da hat mich noch niemand nach gefragt. Das ist irgendwie unterhalb des Radars gelaufen, haha.
War die Herangehensweise beim Komponieren eines Soundtracks eine andere als beim Schreiben für eine Band?
Das war ein riesiger Unterschied. Zunächst einmal war ich dabei komplett alleine. Das war okay, nur anders als sonst. Ich kenne den Regisseur. Er war es auch, der mich angesprochen hat. Und ich hatte Lust dazu, denn so etwas hatte ich noch nicht gemacht und wollte das gerne probieren. Er hatte einige Ideen und ich habe dann versucht, diese zu verstehen und umzusetzen. Es war schon eher ein Arbeiten auf Abruf. Es war eine Herausforderung, die ich gerne angenommen habe. Ich würde das schon gerne noch einmal machen, obwohl es durchaus mehr Arbeit ist, als Songs für eine Band zu schreiben. Der Song, den du gerade schreibst, gibt vor, wie lang er werden soll. Bei einer Fernsehserie heißt es aber dann, dass dieser Teil so lang sein muss, jener so lang und so weiter. Es ist komplett anders, obwohl meine Inspirationen die gleichen sind. Man muss eben im Format eines Soundtracks und nicht eines Songs denken.
Einer der Songs war von IMPERIAL STATE ELECTRIC. Habt ihr den extra für die Serie aufgenommen?
Ich habe die fertige Serie nie gesehen. Ich weiß gar nicht, welches Material von mir schlussendlich verwendet wurde. Ich habe mehr Material aufgenommen, als sie am Ende gebraucht haben. Wenn tatsächlich ein ISE-Song verwendet wurde, dann muss es „Amnesty“ gewesen sein, denn der wurde nirgendwo sonst veröffentlicht.
Und es gab eine Version von „Cold night for alligators“, bei dem deine Frau Johanna singt.
Ja, das war dabei und auch gut. Ich sprach mit dem Regisseur und sagte, schau, das haben wir aufgenommen, und er wollte es unbedingt in der Serie haben.
Gibt es Pläne, diese Aufnahmen als Album zu veröffentlichen?
Das wäre cool, ja. Die Version von „Cold night for alligators“, die Johanna und ich gemacht haben, sollte in jedem Fall veröffentlicht werden. Vielleicht als Single.
Carl von Schewen, der das Sound Pollution-Label betreibt, taucht in eurem letzten Video „Eyes of oblivion“ auf und wird auch im Clip zu eurem Auftritt in Gröna Lund 2018 interviewt. Welche Rolle spielt er in der Geschichte der HELLACOPTERS?
Bevor es Sound Pollution gab, hatten sie in Stockholm einen Laden und einen Vertrieb namens House of Kicks. Sie haben damals Earache Records vertrieben, und da ENTOMBED bei Earache waren, lernten wir sie 1990 kennen. Wir wurden Freunde, und als wir 1994 die HELLACOPTERS aus der Taufe hoben, meinte Calle sofort, dass er ein Album machen wolle. Unser erstes Ziel war aber, ein paar Singles zu veröffentlichen. Wir haben uns auf ein paar Biere getroffen und den ersten Entwurf unseres Vertrags auf eine Serviette geschrieben. Ein großer Spaß damals. Er ist ein wichtiger Teil in der Geschichte der HELLACOPTERS. Im Jahr 2000 wechselten wir zu Universal Records, waren aber immer noch Freunde und hielten Kontakt. Unser letztes Album wurde dann zumindest auf Vinyl bei Sound Pollution veröffentlicht. Heute ist Calle unser PR-Mensch in Schweden. Wir versuchen immer, ihn zu beteiligen, auch wenn wir aktuell nicht auf seinem Label sind.
War er auch bei White Jazz Records beteiligt?
Das war sein Label für Rock bei Sound Pollution. Er hat noch Black Lodge für den extremeren Metal.
Es gibt ein Buch über euch – „Kerosene in the Blood“ –, das der Franzose Rudy Charis geschrieben hat. Inwieweit wart ihr an der Entstehung beteiligt?
Wir alle wurden von ihm interviewt, aber da keiner von uns Französisch spricht, können wir nicht sagen, ob es gut oder schlecht ist. Wir haben ihm das Okay für das Buch gegeben. Es ist ein Fanbuch. Ich würde es wirklich gerne lesen, wenn es auf Englisch erscheint.
Es ist gerade erst auf Englisch erschienen.
Echt? Da bin ich gespannt.
Es gibt ein Foto von dir, Dregen, Phil Campbell von MOTÖRHEAD und Glen Matlock von den SEX PISTOLS. Bei welchem Anlass ist das entstanden?
Haha, ja, das war ein großer Spaß. Verdammt, du hast deine Hausaufgaben gemacht. Danach hat mich auch noch nie jemand gefragt. Wie war das noch? Jemand wollte heiraten und um ehrlich zu sein, habe ich ihn vor der Hochzeit nie getroffen. Ich glaube, er ist der CEO von Marshall Headphones, ein reicher Unternehmer, dessen Namen ich vergessen habe. Dregen kam damit an, meine ich. Dieser reiche Typ war Fan der SEX PISTOLS. Er wollte einfach eine Band für seine Hochzeit zusammenstellen. Klar hatte ich Lust, mit Glen Matlock und Phil Campbell in einer Band zu spielen.
Mit IMPERIAL STATE ELECTRIC habt ihr auch ein Konzert mit Glen Matlock gespielt.
Ja, und das hatte auch mit Marshall Headphones zu tun. Sie hatten in Stockholm eine Art Premierenfeier, auf der GRAVEYARD einen Song mit Slash spielten. Das war wirklich witzig. Wir haben ein paar Mal mit Glen geprobt und dann ein paar SEX PISTOLS-Lieder und so gespielt. Großartig. Als Glen dann in Tobias’ Haus in einem Vorort von Stockholm war, das war total surreal.
Als du 2010 IMPERIAL STATE ELECTRIC gegründet hast, war von Beginn an klar, dass es deine Band ist. Du warst der Boss. Was ist jetzt mit den HELLACOPTERS anders?
Vieles ist tatsächlich gleich. Als ich mit ISE anfing, wusste ich noch nicht, wohin die Reise gehen würde. Sollte es ein Soloalbum werden? Aber ich habe schnell gemerkt, dass mir das nicht liegt. Wenn du deine Ideen nicht teilen kannst, wird es auch schnell langweilig. Obwohl ich der Bandleader war, wurden ISE sehr schnell zu einer Band, nachdem ich Dolph, Tobias und Tomas dazugeholt hatte. Ich bin auch bei den HELLACOPTERS der Bandleader, da unterscheidet sich das nicht. Der große Unterschied liegt darin, dass wir anders zusammen spielen. Einige werden sicherlich sagen, dass ISE sich wie die HELLACOPTERS anhören. Andere sagen, dass es total anders klingt. Wenn du ein paar Leute zusammenbringst und Musik machst, klingt das immer anders.
Ich habe IMPERIAL STATE ELECTRIC über die Jahre oft gesehen und ihr seid immer wie eine gut geölte Rock’n’Roll-Maschine aufgetreten, was mir als Zuschauer Spaß machte.
Das ist prima und so sollte es auch sein. Ich nehme die Musik ernst, mich selber aber nicht so sehr, auch wenn das jetzt wie eine Plattitüde klingt.
Am Ende einer Show habt ihr oft improvisiert und Zitate anderer Bands eingebaut.
Aber das ist doch die Essenz, in einer Band zu spielen. Du machst die Musik, die du gerne hören willst. Das ist auch der Grund, warum ich hin und wieder Songs anderer Leute lerne und spiele. Und selbst, wenn man nicht den ganzen Song lernt, kann man ein Stückchen verwenden.
Bei eurer neuen Single war ich überrascht, dass Dolph de Borst nicht als Bassist aufgeführt wird, obwohl er seit 2018 auf allen Bandfotos zu sehen ist. Habt ihr das Album nur zu viert aufgenommen?
Ja. Er ist bis heute kein festes Mitglied der Band, wird es aber werden. Es war zum damaligen Zeitpunkt die einfachere Variante. Mit der ganzen Reunion haben wir ja nur ganz kleine Schritte gemacht. Als wir 2016 diese Reunionshow gespielt haben, war das genau der Plan – nur diese eine Show spielen. Um zu sehen, wie es sich anfühlt. Wir wollten es nicht von vornherein dadurch ruinieren, dass wir uns zu viel auf einmal zumuten, ohne zu wissen, ob wir überhaupt weitermachen wollen. Für mich war es wichtig, dass wir diese Reunion aus den richtigen Gründen machen. Schritt für Schritt. Das gleiche mit dem neuen Album. Es war einfacher, dass Dolph kein festes Mitglied war. Dadurch gab es für ihn keine Verpflichtungen. Ich schreibe ohnehin auch die Basslinien selber und habe sie diesmal eben auch eingespielt. Beim nächsten Album wird es aber wieder anders sein.
Als Sami Yaffa von HANOI ROCKS 2017 Bass bei euch spielte, war da von vornherein klar, dass er nur kurz bei euch bleiben würde?
Nein, denn eigentlich sollte er fest bei uns einsteigen, aber dann stellte sich heraus, dass er zu viele andere Verpflichtungen hatte. Er machte in Finnland eine Fernsehsendung, war bei drei weiteren Alben involviert. Er war einfach viel zu beschäftigt, viel mehr als alle anderen von uns, daher hat das nicht geklappt. Als wir anderen dann darüber sprachen, wie es weitergehen könnte, kam Dolph ins Spiel, denn wir alle kennen uns gut, ich habe jahrelang mit ihm in einer Band gespielt und es war die einfachste Lösung. Und er hatte Lust dazu.
Die Songs auf dem neuen Album klingen alle so verspielt und haben eine gewisse Leichtigkeit. Wie schwer ist es, ein Lied so einfach klingen zu lassen?
Puh, gute Frage. Das ist die Sache mit Interviews über deine eigene Musik. Ich analysiere nie, was ich mache. Nie. Ich nehme das jetzt einfach mal als Kompliment, denn jeder, der einmal versucht hat, einen AC/DC-Song zu spielen, weiß, dass es einfach klingt, aber nicht ist. Wenn ich Songs schreibe, muss es mir auch gefallen. Und dann hoffe ich, dass andere es auch mögen werden. Die Songs sind jetzt nicht wirklich kompliziert. Ich mag keine komplizierte Musik. Ich konnte nie etwas mit Progressive Rock anfangen. Das berührt mich einfach nicht.
Dein Gesang klingt bei einigen Liedern, wie etwa „Try me tonight“, sehr leidenschaftlich. Wie viel Anstrengung kostet es, eine Gesangsidee am Ende so intensiv klingen zu lassen?
Hmm, ich weiß nicht. Ich schreibe ja viele Lieder, von denen einige nicht funktionieren, und dann vergesse ich sie wieder. Wenn ich eine Songidee habe, dann nehme ich sie mit dem Telefon auf. Das mache ich normalerweise so mit Ideen. Wenn die Idee gut genug ist, nehme ich auf dem Computer ein Demo auf. Ganz simpel. Auf diese Weise kann ich hören, ob es funktioniert, bevor ich es den anderen schicke. Wenn der Gesang auf dem Demo passt, dann weiß ich, ob es funktioniert. Das dauert nicht lange. Wenn es aber zur eigentlichen Aufnahme kommt, dann stecke ich da jede Menge Zeit und Mühe rein. Produziert hat uns wieder Chips Kiesbye. Von ihm habe ich auch einige Produzententricks geklaut, haha. Ich nehme den Gesang immer mindestens acht Mal komplett hintereinander auf. Gebe mir immer richtig Mühe dabei. Aus diesen acht Aufnahmen suche ich die besten Stellen raus und füge sie zusammen. Das ist jetzt kein neuer Trick, denn so hat man bereits in den Sechzigern gearbeitet, nur dass es heute am Computer schneller geht, da man nicht tatsächlich das Tape zerschneiden und neu zusammenkleben muss.
Die neuen Songs hast alle du geschrieben?
Fast. „The pressure is on“ habe ich zusammen mit Boba gemacht. Er hat mir die Musik geschickt, die mir sehr gefallen hat. Ich habe dann die Gesangsmelodie und den Text ergänzt. Dregen hat mir beim Text zu „Tin foil soldier“ geholfen.
Haben die anderen auch Songs abgelehnt, die du für das Album geschrieben hast?
Eine Menge, haha.
Sehen Dregen und du die HELLACOPTERS wieder als eure Hauptband an? Es gibt ja immer noch die BACKYARD BABIES, LUCIFER oder IMPERIAL STATE ELECTRIC.
Ich kann da nur für mich sprechen. Am heutigen Tag sehe ich LUCIFER und die HELLACOPTERS als meine beiden Hauptbands an, aber mal sehen, vielleicht sehe ich DEATH BREATH ja auch als Hauptband, wenn das Album erscheint.
Mit LUCIFER spielt ihr am Wochenende ein paar Konzerte?
Ja. Eigentlich sollten wir jetzt auf Europatour sein, aber wir spielen jetzt, nachdem Schweden die Beschränkungen aufgehoben hat, in Stockholm und Göteborg.
Probt ihr vorher oder trifft man sich nur zum Konzert?
Nein, nein, wir proben natürlich. Ich bin nicht gut genug, um nicht zu proben. Man rostet schnell ein. Jede Band, die nicht probt, ist entweder unfassbar gut oder einfach nur schlecht. Proben ist verpflichtend.
In einem aktuellen Interview stand, dass Tomas Skogsberg, der eure frühen Alben gemacht hat, euch wieder produzieren wird?
Oh Mann, das hat aber schnell die Runde gemacht. Das habe ich erst vor zwei Wochen gesagt. Aber ja, das würde mir gefallen und das wäre bestimmt cool.
Bekommt ihr dann wieder einen roheren Sound?
Mal sehen. Vielleicht wird es ja auch der softeste Sound, den wir je hatten. Tomas hat so viele verschiedene Sachen produziert. Das ist ja das Aufregende an dem Gedanken, dass ich es nicht weiß.
Wo wir davon sprechen: Tomas Skogsberg, Dregen und du in einem Studio. Das sind dann Dreiviertel von SUPER$HIT 666.
Ja, vielleicht sollten wir Ginger dazu holen. Immer, wenn wir Ginger treffen, sprechen wir tatsächlich darüber. Wir treffen uns nicht so oft, aber wenn, dann ist das immer ein Thema. Mal sehen.
Mit den HELLACOPTERS habt ihr früher eine Single nach der anderen veröffentlicht. Wird das wieder passieren?
Nicht so wie früher. Wir alle lieben dieses Format. Es gibt da ein paar Songs, die nicht auf dem Album gelandet sind. Ich bin sicher, dass da etwas kommen wird.
Austin Smith von THE HIP PRIESTS, der ein großer HELLACOPTERS-Fan ist, hat mir einen Haufen Fragen geschickt, die ich dir stellen könnte. Einverstanden?
Klar, THE HIP PRIESTS kenne ich. Leg los.
Als du noch Drummer bei ENTOMBED warst, hegtest du da schon Ambitionen, irgendwann Frontmann zu sein?
Nein. Ich weiß bis heute nicht, warum ich Frontmann geworden bin. Es hatte schon etwas Faszinierendes, aber die genauen Gedankengänge weiß ich echt nicht mehr. Es ist einfach passiert, als wir die HELLACOPTERS gegründet haben. Ich war kein guter Sänger, aber ich konnte besser singen als Dregen, hehe.
War euch bei den ersten Proben klar, dass ihr mit HELLACOPTERS etwas Besonderes am Start hattet?
Nein, wir hatten einfach nur Spaß. Wir wollten eine Single aufnehmen, was wir bereits bei der dritten Probe taten. Wir wollten einfach nicht warten. Das ist schon das Besondere der HELLACOPTERS. Vom dritten Tag an kann man verfolgen, wie wir besser wurden.
War der Erfolg des ersten Albums Fluch oder Segen für euch?
Ein Fluch auf keinen Fall. Klar, wie bei jeder Band gibt es Leute, die diese oder jene Phase bevorzugen. Es gab Vorwürfe, dass wir uns mit dem zweiten Album bereits ausverkauft hätten. Es sei zu glattgebügelt. Wenn du es dir heute anhörst, ist klar, dass es nicht so ist. Aber alles, was du mit „Supershitty To The Max!“ vergleichst, klingt glattpoliert, haha.
Als Dregen nach dem zweiten Album die Band verlassen hat und es mit seinem Nachfolger Chuck Pounder nicht funktionieren wollte, hattest du da die Befürchtung, keinen geeigneten zweiten Gitarristen zu finden?
Meine Erinnerung ist da nicht so gut. Ich hake Sachen gerne ab und blicke nach vorne. Ich bin mir aber sicher, dass wir uns ein paar Sorgen gemacht haben werden, aber als wir Strings gefunden hatten, war alles wieder im Lot.
Als Strings zur Band stieß, habt ihr sofort miteinander harmoniert oder musstet ihr daran arbeiten?
Nein, es hat sogleich funktioniert. Er war ja jünger als wir und brachte frischen Wind mit.
Hat Strings es dir ermöglicht, die Band voranzubringen?
Na ja, immer wenn jemand neu in eine Band kommt, bringt er auch etwas Neues mit, was er auch getan hat. Er und Dregen spielen einen völlig unterschiedlichen Stil, weil sie einen unterschiedlichen musikalischen Background haben. Strings kam vom Blues. Er hat mich zu Johnny Winter und TEN YEARS AFTER gebracht. Oder zu frühen FLEETWOOD MAC mit Peter Green, den er sehr mochte. Wir zeigten ihm die DEAD BOYS und Ähnliches, was er noch nie gehört hatte.
Wenn du auf all die Alben zurückblickst, die du je aufgenommen hast, welches ist deine Nummer eins?
Jeder Musiker würde jetzt natürlich sagen, dass das aktuelle Album das beste sei, aber das tue ich jetzt nicht, weil ich das erst in ein paar Jahren bewerten kann. Ich nenne jetzt „By The Grace Of God“. Ich weiß nicht, ob das wirklich unser musikalischer Höhepunkt war, aber irgendetwas an diesem Album war schon gut. Die anderen Alben mag ich aber auch immer noch.
Welchen Rat würdest du einem Teenager geben, der gerade beginnt, Gitarre zu lernen?
Das kommt darauf an, was für ein Gitarrist er werden möchte. Möchtest du ein Griffbrettwichser wie Yngwie Malmsteen werden, dann lautet mein Rat: Übe neun Stunden am Tag. Ich bin ja das Gegenteil davon und hätte durchaus mehr üben können. Die beste Art, Gitarre zu lernen, ist, die Songs anderer Leute nachzuspielen. Das bringt einen unbedingt weiter. Ich würde mit Rhythmusgitarre beginnen und erst später Soli üben, denn Rhythmus ist viel wichtiger als ein gutes Solo.
Wenn dein Haus abbrennen würde, welche Platte würdest du retten?
Haha, ich besitze keine wertvollen Platten und könnte alles nachkaufen, aber wenn ich so nachdenke, dann wohl die „City Slang“-Single von SONIC’S RENDEZVOUS BAND.
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