PIG DESTROYER

Head Cage

Sie können auch anders: Die Grindcore-Veteranen aus dem US-Bundesstaat Virginia hatten beim Schreiben ihrer sechsten Platte sogar in Erwägung gezogen, komplett auf Blastbeats zu verzichten. So ganz konnten Scott Hull und Kollegen dann aber doch nicht aus ihrer Haut. Dennoch ist „Head Cage“ ein für Bandverhältnisse eher untypisches Album geworden. Neben der Tatsache, dass sich viele Songs immer wieder in gemäßigtere Temporegionen begeben, ist auch erstmals in der Bandgeschichte ein Bass auf einem PIG DESTROYER-Album zu hören. Selbiger ist angesichts des wüsten Gelärmes zwar nicht immer klar auszumachen, verleiht den gewohnt brachialen Kompositionen aber noch eine Prise mehr Volumen. Musikalisch gibt es durchaus Überraschungen: Nach einem beschwingten Intro wähnt sich der Hörer beim rasanten „Dark train“ zunächst noch auf vertrautem Terrain: Es gibt den bekannten Hochgeschwindigkeitsabriss deutlich unterhalb der Zwei-Minuten-Grenze. Danach wird es jedoch variabler, „Army of cops“ und der siebenminütige Schlusstrack „House of snakes“ beispielsweise sind waschechte Groover, „Circle river“ wiederum lärmt mit Hardcore-Attitüde und Gangshouts daher. Sorgen muss sich letztendlich aber keiner machen: PIG DESTROYER sind auch anno 2018 noch unglaublich wütend – und machen verdammt viel Spaß.