Irgendwann erwischt es jeden: egal ob er drei oder dreißig Platten aufgenommen hat, die obligatorische "Best of" bleibt keinem Künstler mit gewissem Erfolg erspart, vor allem denen von Major-Labels. Und bei dem vom Hardcore-Punk zum Techno-DJ zum Popstar mutierten Moby aka Richard Melville Hall handelt es sich auch nicht um die erste, die hier den Zusatz "Very" trägt, allerdings alles andere als eine wirklich umfassende Werkschau präsentiert.
Eher mal "Moby for the masses" mit seinen plakativsten Hits von Platten wie "Play", "18" und "Hotel", plus einem neuen Mix von "Go" und einer Live-Version von "Feeling so real". Und das "James Bond Theme" darf auch nicht fehlen, das wie so vieles bei Moby DJ-Culture Popmusik-kompatibel machte.
Völlig ausgeklammert wurde dabei sein Rock-Album "Animal Rights", das hier auch wie ein Fremdkörper gewirkt hätte. Ein Moby-Fan war ich nie und werde es durch diese Platte auch nicht, denn Techno und cooles DJ-Tum ist hier aufdringlicher präsent, als einem lieb ist, vor allem bei "Go", wo die Musik von "Twin Peaks" gesamplet wurde, aber das Ganze letztendlich auch nur ein unsubtiler Deppen-Abzappel-Song ist.
Komischerweise ist ausgerechnet der einzige neue Song der Platte der beste, denn bei "New York, New York" gibt es 80er-Moroder-Sounds mit Debbie Harry als Sängerin, was wirklich exzellent funktioniert.
Aber auch "Slipping away" (von "Hotel"), sein schönes Duett mit der französischen Popgöttin Mylene Farmer, ist ein gut funktionierender Popsong, der auch Farmers sonstigem Output bestens gerecht wird.
Und "We are all made of stars" von "18" dürfte eh einer der gelungensten und am wenigsten unterkühlt technoid klingenden Moby-Songs sein, wo die Beats zurück gefahren wurden und ein warmer Gitarrensound den Ton angibt.
"Go: The Very Best of Moby" ist unter dem Strich wieder eine dieser Platten, die eigentlich kein Schwein braucht, vor allem bei einem Künstler wie Moby mit doch recht überschaubaren Plattenveröffentlichungen und eigentlich nur durch "New York, New York" seine Berechtigung erhält, was dann doch etwas mager ist, denn bei Moby gibt es sicher noch etwas mehr zu entdecken, als es hier den Anschein hat.
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