„The Cosmic Psychos are one of the defining bands of the yob rock genre, a movement that celebrates the Australian male lifestyle“, heißt es bei Wikipedia, und wo man bei einer solchen „Männer-Rock“-Band deutscher Herkunft unweigerlich das Bild von ekelerregend prolligem Vatertagsrock mit Fußballkomponente im Kopf hat, mit Musik zwischen BON JOVI und Onkelz, haben die Australier mit ihrem feinen Sinn für Ironie bei aller bierseligen Prolligkeit den Vorteil, enorm spaßig und musikalisch über jeden Zweifel erhaben zu sein.
Die COSMIC PSYCHOS, 1982 in der Region Melbourne gegründet, sind das Aussie-Äquivalent zu den RAMONES: Sie kennen maximal zwei Akkorde, ihr Lieder sind simpel und mitreißend, der Bass bratzt und furzt wie bei keiner anderen Band, und Sänger Ross, der selbigen bedient, grölt dabei in Bauarbeitermanier simple, aussagekräftige Text.
So geht das auch beim zehnten Studioalbum der Psychos zwölf Songs lang, Songtitel wie „Nice day to go to the pub“, „Hate, drunkenness, vandalism, demolition“, „Please Sir, can I have some more“ oder „Nude sheilas on motorbikes drinking beer“ mögen für manche Menschen die Grenzen der politische Korrektheit überschreiten, aber denen würden die Aussies, damit konfrontiert, sowieso nur ins Gesicht rülpsen, sich umdrehen und weglaufen.
Der Spaßfaktor ist maximal, musikalisch liebt man die Band sowieso für ihre Brachialität, die was von einem Bulldozer hat, und Virtuosität ist was für neumodische Studentenbands. Wegen mir kann das mit den COSMIC PSYCHOS noch ewig so weitergehen, wobei nach dem Ausstieg von Drummer Bill Walsh vor ein paar Jahren sowie dem Tod von Robbie Watts 2006 nur noch Ross von der Originalbesetzung geblieben ist – ein guter Grund, dem Herrn gute Gesundheit zu wünschen.
Als Bonus liegt dem Album in Form einer zweiten, titellosen CD eine sechzehn Tracks umfassender Best Of-Compilation bei, was „Glorius Barsteds“ zur idealen Einstiegs-CD macht, gibt es so doch Klassiker wie „Down on the farm“, „Lost cause“ or „Go the hack“ als kostenlose Dreingabe.
Wer immer behauptet, sich für australische Rockmusik zu begeistern, muss dieses Album besitzen. Cheers, mate!
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