GBH

Dead On Arrival 2CD

Schon irgendwie eine kleine Mogelpackung, diese Best Of-Doppel-CD der Birminghamer Punkrocker GBH. Alle Platten, von denen die vierzig Songs hier stammen, sind entweder noch als Originalpressung im Handel zu bekommen oder wurden vor ein paar Jahren von Captain Oi! wiederveröffentlicht.

Und die raren frühen Singles gibt es auch schon in Form einer Compilation zu kaufen. Stellt sich also die Frage nach dem Sinn von "Dead On Arrival". Der Fan hat die Alben eh im Schrank - jedenfalls die der Frühphase - und der, der noch einer werden will, wird ebenfalls auf die kompletten Platten zurückgreifen wollen.

Sei's drum, als Einstieg in das Werk einer der ehemals wichtigsten englischen Bands der zweiten Punkgeneration und als Paradebeispiel für Aufstieg und Niedergang gerade dieser Generation taugt "Dead On Arrival" allemal.

Dazu gibt's noch ausführliche Linernotes von dem Autor des Buches "Burning Britain - The History of UK Punk 1980-1984", Ian Gasper inklusive Erscheinungsdatum der einzelnen Platten - die immens wichtige Chartplatzierung wurde natürlich auch nicht vergessen - von denen jeweils einer bis sechs Songs auf "Dead On Arrival" in chronologischer Reihenfolge zu finden sind.

Die Auswahl geht also von der für meinen Geschmack doch etwas zu holprigen von Uffta-Minimal-Punk geprägten ganz frühen Zeit der Band und den beiden City Baby-Alben, die mit ihrem großartigen harten UK-Punk zu Recht als Fundament für den ehemals legendären Status von GBH dienten, über die orientierungslose Phase Mitte bis Ende der Achtziger, als sich GBH nicht zwischen lahmem Punk und noch lahmerem Hardrock entscheiden konnten bis hin zur fast noch furchtbareren Zeit in den Neunzigern, als GBH fast völlig zu einer Pseudo-Heavy Metal-Band mutierten, die ihre Existenzberechtigung nur noch aus dem eben erwähnten Legendenstatus zog.

Auch das Comeback 2002 mit der Rückwendung zu rockigen Punk-Klängen bleibt nicht unerwähnt, und auch wenn GBH hier besser klangen, als in den knapp zwanzig(!) Jahren davor, mehr als Durchschnitt war das auch nicht.

Einer Wertung entziehe ich mich hier, dafür ist die Qualität der Songs - und des Sounds - auf "Dead On Arrival" zu unterschiedlich.