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GBH

Momentum

Noch auf dem letzten METALLICA-Album fand sich mit „Spit out the bone“ ein laut Hetfield von GBH inspirierter Song. Genauer gesagt ist der Titel einer Textzeile des 1982er Klassikeralbums „City Baby Attacked By Rats“ entlehnt. Wie METALLICA haben GBH seitdem Alben veröffentlicht, die nicht alle unverzichtbar waren, und werden an alten Großtaten gemessen – Hetfield kann das allerdings mit einem komfortableren Kontostand betrachten. GBH waren mit einer Mischung von Streetpunk, Thrash, Hardcore und stachligen Frisuren früh dran, heute kann das nicht mehr schocken. Sowieso hatte wohl keiner der Beteiligten eine Karriere von vierzig Jahren geplant. „Momentum“ ist nun das zwölfte Album, auf dem die Band die genannten Bestandteile in variabler Gewichtung kombiniert, und schlecht ist es nicht. Aufgenommen in Birmingham und produziert von Lars Frederiksen, wird es jedem RANCID-Fan gefallen. „Population bomb“ oder „Tripwire strange“ könnten von Frederiksen selbst stammen. Gut, der geht auch auf die fünfzig zu. Die Stachelfrisuren haben an Reichweite eingebüßt, der Schwerpunkt der Musik ist in Richtung Rock’n’Roll gerückt – zumindest aber ist es jene urbritische Sorte, die von MOTÖRHEAD,- ganz frühen IRON MAIDEN, oder auch STIFF LITTLE -FINGERS. Das macht Spaß, obwohl es unvermeidlich ein bisschen nach Altherrenmannschaft klingt. Ähnlich wie bei METALLICA.