Es ist angerichtet. Zum dreißigjährigen Bandjubiläum (inklusive achtjähriger Pause) veröffentlichen die BUZZCOCKS ihr nunmehr achtes Album. Das ist nicht unbedingt der größte Output über eine so lange Zeit, doch vielleicht liegt auch genau darin der Grund, warum die BUZZCOCKS auch auf "Flat-Pack Philosophy" immer noch unheimlich frisch und unverbraucht klingen.
Pete Shelley und Howard Devoto schaffen es immer noch, herrlich melodische Powerpop-Nummern zu schreiben, die direkt ins Ohr gehen und dort gleich zu zünden wissen. Das klappte 1979 auf dem Debütwerk "Spiral Scratch" hervorragend und machte die Band über Nacht zu einer der Speerspitzen der britischen Punk-Bewegung.
Das klappt auch 2006 noch genauso gut, auch wenn man nach heutiger Definitionslage wirklich eher von Pop als von Punk sprechen mag. Aber vielleicht ist auch das das Geheimnis der Band. Da, wo zahlreiche Mitstreiter aus den Anfangstagen nur noch als abgehalfterte Kopisten ihrer selbst mit den ewig gleichen Liedern im Gepäck durch die Lande tingeln, um ihre Rente aufzubessern, haben die BUZZCOCKS immer noch genügend neue Ideen, die "Flat-Pack Philosophy" zu einem wahren Vergnügen machen.
Nicht nur für die alten Fans von damals, sondern auch sicher für den ein oder anderen aus dem Nachwuchs. Denn wo heutzutage jeder dahergelaufene Franz Ferdinand aus England, der eine Gitarre halten kann, als neuer Brit-Pop-Hoffnung gefeiert wird, sind es nicht zuletzt einmal mehr die BUZZCOCKS, die eindrucksvoll zeigen, wie man mit einfachen, guten Songs gefallen kann.
Dieser Tage sind sie nun mit dem neuen Album auch auf deutschen Bühnen unterwegs, da wird sich zeigen, ob es die Herren auf der Bühne auch noch genauso bringen wie im Studio. Diese Platte hat die Messlatte jedenfalls ziemlich hoch gelegt.
Die Vinylversion des Album ist übrigens in extradickem grauem Vinyl via Damaged Goods erschienen. (36:38) (09/10)
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