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EYE FOR AN EYE

Teraz

Die wiedervereinigte Band aus dem Süden Polens bringt mit „Teraz“ ihre sechstes Studioalbum heraus. EYE FOR AN EYE gab es von 1997 bis 2016, sie lösten sich auf, weil die Band zu groß für sie wurde, und spielten mit veränderter Besetzung unter dem Namen L.A.S.T. eine 6-Song-EP ein. Letztes Jahr beschlossen sie, wieder zusammen zu kommen, und spielten einige Konzerte, wenn es Corona zwischendurch zuließ. Und jetzt erscheint schon ein neues Album. Zunächst bleibt erst mal alles beim Alten und EYE FOR AN EYE spielen nach wie vor punkigen Hardcore. Sie sind immer noch sehr emotional, was vor allem an der Stimme der Sängerin Ania liegt. Der Schmerz, die Wut, die Verzweiflung – all das klingt sehr authentisch. Die Texte, die wieder alle auf Polnisch gesungen (auch in Englisch abgedruckt) sind, beschäftigen sich auch eher mit den negativen Seiten und sind nach wie vor sozialkritisch, wenn es etwa wie in „Bankiet“ um die Heuchelei der Staatschefs in Bezug auf den Klimawandel geht. Was neben ruhigeren Parts dagegen neu ist, ist der Abschlusssong „Hope“. Er ist eine Vertonung eines Gedichts von Emily Dickinson, die eine sehr interessante und etwas unheimliche Biografie aufweist. Der Song wird als englischsprachige Ballade vorgetragen – so muss die Platte auch enden, wenn man das ganze weltpolitische Elend betrachtet. Bardzo dobry, sehr gut!