GENEPOOL

Everything Goes In Circles CD

Sicher kein Zufall: GENEPOOL begeben sich mit ihrem simplen Coverartwork (weißer Ring auf schwarzem Grund) auf die Spuren der legendären GERMS, auch wenn sie sich musikalisch deren Existenz zwar bewusst sind, sie aber stilistisch nicht direkt beerben wollen.

Da stehen dann doch eher die Achtziger Pate, ein Jahrzehnt, das die Beteiligten altersmäßig schon aktiv musikalisch verfolgt haben dürften. WIPERS-Punk stößt hier auf den Goth-Rock der SISTERS OF MERCY, werden die DAMNED der Pathos-Phase mit THE CULT zu "Love"-Zeiten gekreuzt (und "Heartland" von THE SOUND gecovert), und doch ist man immer vor allem Punkrock und überlässt peinliche Gruftie-Spielchen den ganzen Kinderkapellen, die da Zillo, Orkus, Legacy & Co.

bevölkern. Dass man Geschmack hat, beweist man seitens der Beteiligten sowieso schon lange, ist GENEPOOL doch das "brainchild" von Thilo Schenk und Guido Lucas, die ja seit bald einem Jahrzehnt mit dem Blu-noise-Studio als DIE Adresse für knackigen Gitarrenrock gelten.

Sänger war bei dieser (Studio-)Version der Band Jack Letten von SMOKE BLOW, dessen Position mittlerweile Christian von den wiederbelebten ROSTOK (sic!) VAMPIRES übernommen hat. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist ein Album mit einem ganz eigenwilligen Sound, heavy, düster und doch ohne Pathos, das sich weit fern hält von allen Trendkaspereien, und irgendwie durfte man das von solchen Menschen doch eigentlich auch erwarten, oder? Mission erfolgreich erfüllt, würde ich sagen.

Und nein, auch wenn mir hier ein schöner Spruch wie "pissing in the gene pool" einfällt, so gibt es dazu angesichts von "Everything Goes In Circles" wirklich keinen Anlass. Es kommt ja auch alles wieder ...

Ausgesprochen gut! (35:11) (8)