Ólafur Arnalds ist ein 20-jähriger isländischer Klassikkomponist, der nebenher in Hardcore-Bands spielt, die Metalcore-Kasper HEAVEN SHALL BURN auf deren letzter Platte mit Intros und Outros versorgt hat und mit CURSIVE in Deutschland auf Tour war.
Das sagt allerdings wenig über diese Platte aus, denn mit Hardcore oder Indierock hat das alles wenig zu tun, "Eulogy For Evolution" ist tatsächlich eine waschechte Klassikplatte, allerdings versehen mit dieser typischen isländischen Melancholie, die man auch bei SIGUR RÓS finden kann.
Das Ganze würde auch als Soundtrack für einen sehr, sehr traurigen Film funktionieren, allerdings findet Arnalds immer wieder zu äußerst euphorischen, melodischen und fast poppigen Momenten, was seine Musik deutlich von herkömmlicher Klassik unterscheidet und auch ein wenig an die Herangehensweise von Michael Nyman erinnert, ebenso wie an die großartigen RACHEL'S.
Selbst wenn man rein instrumentale Platten mit klassischer Instrumentierung eigentlich nicht mag, müsste einem die tief gehende Emotionalität von "Eulogy For Evolution" schnell unter die Haut gehen, deren Intensität bereits nach den ersten Sekunden deutlich zu spüren ist.
Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis jemand diesen jungen Mann für einen richtigen Film verpflichtet oder ihn generell zum heißen Scheiß erklärt, was aber auf jeden Fall seine Berechtigung hätte.
(9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und Florian Zühlke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #86 Oktober/November 2009 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Thomas Kerpen