ÓLAFUR ARNALDS

Another Happy Day

Der großartige Soundtrack-Komponist Jerry Goldsmith soll sinngemäß gesagt haben, dass er, je schlechter ein Film war, für den er gearbeitet hat, umso mehr versucht habe, die Musik dafür besser zu machen, um das Ganze irgendwie aufzuwerten.

Mit Sam Levinsons „Another Happy Day“ scheint sich der isländische Neo-Klassik-Musiker Ólafur Arnalds, dessen bisherige Arbeiten ja schon häufiger Parallelen zu Filmmusik aufwiesen, genau das richtige Objekt ausgesucht zu haben, denn der Film wurde bisher nicht gerade mit euphorischen Kritiken bedacht.

Aber das ist eigentlich auch egal, denn „Another Happy Day“ fügt sich nahtlos in das sonstige Schaffen des Isländers ein, ist möglicherweise etwas abstrakter, fragmentarischer und besitzt weniger charakteristischere Höhepunkte, erzeugt aber erneut eine beeindruckende atmosphärische Dichte und emotionale Eindringlichkeit.

Ein weiterer Beleg für die musikalische Klasse Arnalds, der in ästhetisch vollendeter Form herbstliche Depressions-Szenarien in sehr schöne, wenn auch sehr traurige Musik verpacken kann. Man bedauert höchstens, dass das Ganze nach 30 Minuten schon wieder vorbei ist.