1976 war Jeff Dahl, der 1955 in Stuttgart geboren wurde, einer der ersten Punks von Los Angeles, nahm später mit den ANGRY SAMOANS, VOX POP und POWERTRIP auf, hatte in den Achtzigern auch mal eine eher von Hard- als Punkrock dominierte Phase, aber die ist zum Glück lange vorbei. Für das Frühjahr 2020 war mit alten Freunden aus Deutschland als Band mal wieder eine Europatour geplant, aber daraus wurde aus bekannten Gründen nichts. Das Album dazu war passend erschienen, auf einen Nachholtermin ist zu hoffen, bevor Jeff in Rente gehen muss ... Obwohl, Typen wie der gehen nicht in Rente, wobei ich mich frage, woher die Release-Lücke in den Jahren 2008 bis 2018 kommt – ich dachte schon, ich hätte was verpasst. Seit 2018/19 jedenfalls verzeichnet Discogs wieder Releases, diese LP inklusive, auf der sich Jeff Dahl so vertraut anhört, als wäre er nie weggewesen. Sam Bradley hat ihn am Schlagzeug unterstützt, Deniz Tek steuert bei zwei Songs sein markantes Gitarrenspiel bei, alles andere hat der Meister selbst eingespielt. Der Gesang ist so markant wie eh und je, die Musik strömt immer noch die RAMONES-Verehrung aus, die einst in „All my favorite Ramones are dead“ postuliert wurde, und so atmet dieses Album in solider, aber bisweilen etwas simpel wirkender Produktion den Geist des Seventies-Punkrock New Yorker Provenienz.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #36 III 1999 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #150 Juni/Juli 2020 und Joachim Hiller