ASTPAI

Efforts & Means

Wenn es nicht schon mit „Heart To Grow“ der Fall war, dann mausert sich die Wiener-Neustadt-Band ASTPAI spätestens jetzt, mit ihrem vierten Album „Efforts & Means“, zu einer der besten europäischen Melodic-Punk-Formationen.

Das Quartett hat nochmals an den Stellschrauben der Midtempo-Nummern gedreht, das Songwriting punktgenau angepasst und die Eingängigkeit erhöht. Das alles aber, ohne die KID DYNAMITE/NONE MORE BLACK-Einflüsse zu verleugnen und ihre Kanten einzubüßen.

Um den Stärken des Album gerecht zu werden, die in jedem noch so kleinem Winkel liegen, müsste man an dieser Stelle jeden einzelnen Song für sich sprechen lassen. Da wäre das grandios ungewöhnliche Instrumental-Delay-Intro „Suburban prelude“, was durch die Sample-Spur aus dem Film „SubUrbia“ (1996) eigentlich nur ein Semi-Instrumental-Stück ist und seine ganze Intensität im unmittelbar anknüpfende „Biting dogs don’t chew“ entfaltet.

Was wohl mit als Erstes ins Auge fällt, aber keinesfalls als Barriere wahrgenommen werden sollte, ist die lange Spielzeit. Doch selbst bei dem sechsminütigen Herzstück „Honest & sentimental“, welches in die großartigen Gast-Vocals von THE FLATLINERS-Frontmann Chris Cresswell mündet und die beinahe siebenminütige Schluss-Oper „Spelling friendship“, hat jeder Ton, jede Ausschweifung volle Daseinsberechtigung.

Selten konnten so viele verschiedene Versatzstücke im Rahmen melodischen Punkrocks ohne Mühen überzeugen und gleichzeitig spielerisch eine solch hohe Hitdichte zulassen.