ASTPAI sind nicht die Art von Band, die gleich am Anfang einen großen Impact auf die „Szene“ hatten und mit den Folgealben nicht den Erwartungen der ersten Stunde gerecht werden konnten. ASTPAI bedienen mit aller Sympathie und Geduld das Phänomen, peu à peu und von Release zu Release weiter zu wachsen.
Wo Bands wie THE LAWRENCE ARMS mit neuen Alben scheitern, gehen ASTPAI unbeirrt ihres Weges. Da kommt der (kleine) Meilenstein und Album Numero fünf „Burden Calls“ gerade recht. Zwei Jahre nach dem vorläufigen Zenit „Efforts & Means“ verabschiedet sich „Burden Calls“ von den ausschweifenden „Punkrock-Opern“ seines Vorgängers und klärt die Fronten in To-the-point-Arrangements unter drei Minuten.
Dabei sind es gerade die überwiegenden Mid- und Uptempo-Nummern, die die cleveren Songstrukturen perfekt zur Schau stellen: Catchyness, disharmonische und vertrackte Einsprengsel, bluesige Spielereien, neu begangene Wege durch den subtilen Gebrauch von Orgel und Klavier, unfassbar großartige wie unberechenbare Breaks, dazu textliche und gesangliche Höchstleistung.
Dass der markante Hardrock-Anteil auf „Burden Calls“ nicht mehr nur ein schüchternes Schimmern ist, sondern prompt zu einem astreinen Angus Young-Gedächtnisgegniedel wird, sorgt für Rauschgefühl on top! Fear and Loathing in Wiener Neustadt quasi.
Denn es ist echt erschreckend, mit welch berauschender Leichtigkeit und Frische die Österreicher hier auftrumpfen. Wer sich da (immer noch) in seinem ignorantem Neunziger-Skatepunk-Sud suhlt, hat sowieso etwas Entscheidendes nicht verstanden.
Wie gewohnt erscheint auch „Burden Calls“ im Labelpackage über Asscard (Europa) und Jump Start (USA). Pflichtprogramm. Und jetzt alle: „Death everywhere, six feet under over ground“.
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