Auch mit ihrem neuen Album sind die Schweizer, zwei Jahre nach dem auf Pandémonium erschienen Werk "Amor Fati", keine Spur massenkompatibler geworden, ganz im Gegenteil. Die schrille Unzugänglichkeit des Vorgängers wird noch um einige Stufen gesteigert und das kakophonische Chaos dieser seltsamen Band zu neuer Vollendung gebracht.
Von Rock keine Spur mehr, soweit jemals wirklich vorhanden, dafür gibt es recht klare, sehr durchdachte und sinnvolle Strukturen, die man zwar erst entdecken muss, die aber definitiv vorhanden sind.
Genau das unterscheidet ALBOTH! bereits seit ihren früsten Gehversuchen von anderen Noise- oder Avantgarde-Combos, denn ihre Ideen sind zwar nicht leicht verdaulich, aber in eine universell verständliche Form gegossen, die auf Bereiche wie Jazz oder Hardcore verweist und deren Wurzeln immer zurückverfolgbar sind.
Dazu gehört auch die Kunstsprache dieser Band, bei der es nicht um konkrete inhaltliche Aussagen geht, sondern den Einsatz der Stimme als weiteres Instrument. Und Live sind ALBOTH! eh immer ein ganz unvergessliches Erlebnis, man muss sich nur drauf einlassen können.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #22 I 1996 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #31 II 1998 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und Thomas Kerpen