Foto

DRIP-FED

Kill The Buzz

„I’m yelling cause I can’t sing“, schreit Jeffrey Blum in „Tone deaf“, dabei ist er keiner, der alles niederbrüllt. Nicht zuletzt sein konsequentes Schreien macht DRIP-FED nach wie vor auch Fans von SICK OF IT ALL empfehlbar. Darüber hinaus genügt schon der erste Track „Move right through me“, um erstens den neuen Drummer Colton Siegmund als Gewinn zu verbuchen und zweitens an REFUSED, an TOUCHÉ AMORÉ oder die texanischen Nachbarn AT THE DRIVE-IN erinnert zu werden. An Bands also, die Hardcore jeweils für sich auf links krempelten. So weit treiben DRIP-FED es nicht, nehmen aber viele Kniffe der Gamechanger mit. Tonangebend ist dabei wohl Chris Skiles, an den Jeff Blum gleich nach der ersten EP „Under The Wave Blanket“ seinen Gitarristenposten abgab. Skiles hat „Kill The Buzz“ auch produziert und es trotzt stilistischer Eingrenzung entschiedener als das Debüt. Ob der Titeltrack sich in ein Classic-Rock-Solo steigert oder „24 hour fireworks stand“ auf Indie-Gitarren baut: Jeff Blum schreit dazu, wie auch zum balladesken „Moonlighting“. Eindimensional wird es nie, auch wenn DRIP-FED wie in „Stomping bluebonnets“ mal einfach nur durchs Blumenbeet stompen. Der erste Eindruck reicht hier selten aus, alles zu erfassen. So sind auch die zertrampelten „Bluebonnets“ nicht irgendwelche, sondern die offiziellen Blumen des Staates Texas.