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DRIP-FED

Sold For Parts

Sind die Refrains größer geworden? Auf ihrem dritten Album machen DRIP-FED prinzipiell alles wie immer, in jedem Fall aber treffen sie (noch) präziser, wohin sie auch zielen. Dass ihre Gitarristen sich routinemäßig bei allen Rock-Subgenres was mitnehmen, auf die man so kommt, weiß man von den beiden Vorgängeralben. DRIP-FED schaffen es weiterhin, Songs zu schreiben, die detailreicher werden, je genauer man hinhört, auf den ersten Blick aber wirken wie die unprätentiösesten Hardcore-Songs überhaupt. Für „Sold For Parts“ haben sich die Texaner ein eigenes Studio eingerichtet und liefern mehr Ohrwürmer ab, als in dreißig Minuten passen sollten. Dreißig Minuten, in denen Jeffrey Blum einen pausenlos anschreit, nach wie vor. „Keep these thoughts to yourself unless buried in a catchy song“ – das ist die erste Zeile auf „Sold For Parts“. Was für ein Statement, wenn man im Anschluss derart abliefern kann. Was Blums Zeilen im Einzelnen bedeuten sollen, fühlt man eher, als dass man es weitergeben könnte. Die Zeiten sind schwierig, DRIP-FED singen Lieder davon, und im letzten Song „Temporary chain link fence“ brechen auch noch überall Feuer aus und alles fällt auseinander. Letztlich ist „Sold For Parts“ vielleicht einfach das brachialste und dunkelste Americana-Album des Jahres.