Bereits Ende der Neunziger sollte unter der Regie von Rachel Talalay („Tank Girl“) eine „Preacher“-Adaption fürs Kino entstehen, unter maßgeblicher Beteiligung von Garth Ennis, dem Autor des Comics. Neben Budget-Problemen sorgte auch der kontroverse Inhalt des Comics dafür, dass das Projekt letztendlich scheiterte.
Inzwischen gelang es Evan Goldberg, Seth Rogen und Sam Catlin (der bereits an „Breaking Bad“ als Produzent beteiligt war), AMC davon zu überzeugen, „Preacher“ als Serie umzusetzen – eine zweite Staffel ist für 2017 bereits bestätigt.
Goldberg und Rogen sind zwar nicht gerade bekannt für subtile Komik, hatten aber mit „The Interview“ und „This Is The End“ bewiesen, dass sie keine Probleme mit kontroversen Themen haben.
Dennoch musste „Preacher“ nach Ausstrahlung der ersten Staffel viel Prügel von den Fanboys einstecken, die das Ansehen des Kultcomics von Garth Ennis und Zeichner Steve Dillon (die auch als Produzenten involviert waren) ernsthaft beschädigt sahen.
Wahrscheinlich muss man die „Preacher“-Serie ähnlich wie auch „The Walking Dead“ als eine Art Paralleluniversum verstehen, in dem bestimmte Aspekte der Comic-Storyline erhalten blieben, aber anders arrangiert wurden, auch was der Verhältnis der Figuren untereinander betrifft.
Im Mittelpunkt steht der Prediger Jesse Custer, in den zu Beginn ein gottgleiches Wesens namens Genesis fährt, was ihm übernatürliche Kräfte verleiht. Ihm zur Seite stehen der irische Vampir Cassidy und Custers Ex Tulip O’Hare.
Während der Comic unmittelbar roadmoviehafte Züge annimmt, spielt die mit Rückblenden und Zeitsprüngen angereicherte erste Staffel der originellen Serie in der Gemeinde von Custer, dessen ungewöhnliche Suche nach Gott Fans bizarrer Unterhaltung jede Menge schwarzen Humor und Horror garantiert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #142 Februar/März 2019 und Thomas Kerpen
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