Der Start der zweiten Staffel von Evan Goldbergs, Seth Rogens und Sam Catlins Serie „Preacher“ wurde dadurch überschattet, dass Steve Dillon am 22.10.2016 verstarb, neben Garth Ennis Schöpfer der Comic-Vorlage.
Beide waren auch an der Konzeption der ersten Staffel beteiligt. Und so ist auch die erste Episode der zweiten Staffel, „On the Road“ (unter der Regie von Goldberg und Rogen), Dillon gewidmet.
Der Titel der ersten Episode dürfte möglicherweise bisher enttäuschten Fans der kontroversen Comic-Reihe (die bereits Ende der Neunziger fürs Kino verfilmt werden sollte) etwas Mut machen.
In der ersten Staffel war der Schauplatz der Serie noch überwiegend Annville, die Gemeinde von Prediger Jesse Custer, in den zu Beginn ein gottgleiches Wesens namens Genesis fährt, was ihm übernatürliche Kräfte verleiht.
Eingeführt wurden hier auch der irische, Drogen gegenüber nicht abgeneigte Vampir Cassidy und Custers Ex Tulip O’Hare, die dem schrägen Prediger bei seiner Suche nach Gott mal mehr mal weniger begeistert zur Seite sehen.
Die Serie nimmt in Staffel 2 nun endlich die roadmoviehaften Züge an, die der Comic von Ennis und Dillon von Anfang an besaß und lässt damit die offenbar als Prequel gedachte erste Staffel hinter sich.
Goldberg, Rogen und Catlin haben also quasi den Reset-Knopf gedrückt und konzentrieren sich wie der Comic jetzt mehr auf die drei Hauptprotagonisten, die ihre Odyssee nach New Orleans führt.
Staffel 2 entfernt sich in Folge aber noch weiter von der Comic-Vorlage als Staffel 1 und beschreitet ganz neue Wege, auch wenn bekannten Bösewichten aus dem Preacher-Universum wie dem The Saint of Killers oder Herrn Starr ebenfalls viel Platz eingeräumt wird.
Ob das alles noch im Sinne der Vorlage ist, sei mal dahingestellt, dafür ist „Preacher“ weiterhin herrlich „weird“ und unberechenbar.
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