Der Musikfilm von Tobias Cremer widmet sich ganz der Düsseldorfer Band NICHTS, die Ende 1980, Anfang 1981 von den Ex-KFC-Mitgliedern Tobias Brink und Meikel Clauss zusammen mit Andrea Mothes und Christopher Scarbeck gegründete wurde. Sich als Punkband verstehend, erfreuten sie sich in der aufkeimenden NDW-Hochzeit doch großer Beliebtheit, bevor sie sich 1983 wieder auflösten. 2009 wurde die Band von Meikel Clauss mit neuen Mitgliedern reaktiviert und ist seitdem auch wieder aktiv. Der Film spannt nun den Bogen von den Anfängen der Band bis heute und teilt sich auf in 45 Minuten Musik und 50 Minuten Interviews. Es ist alles andere als ein nostalgischer Rückblick. Es kommen zwar alte Weggefährten wie Käpt’n Nuss von KFC zu Wort ebenso wie KRUPPS oder sogar KRAFTWERK. Der inzwischen verstorbene Fotograf Richard „ar/gee“ Gleim erinnert sich hier noch mal an die Fotosessions mit der Band in den frühen Achtzigern. Gitarrist Meikel spricht über die Anfänge der Band und untermalt das eindrücklich mit seiner Gitarre. Und auch das Wiedersehen der alten Bandmitglieder nach 36 Jahren wurde festgehalten. Zwei DJs aus dem Zwischenfall Bochum sprechen über NICHTS, den Song „Tango 2000“ und wo sie die Band heute sehen. So erzählt auch Vom Ritchie von DIE TOTEN HOSEN über seine Aufnahmesessions mit NICHTS im Jahr 2010. Passend dazu sind die eingestreuten Songs alle Live-Mitschnitte aus der Zeit 2016 bis 2019, die zeigen, was die Band auch heute noch draufhat. Vor allem hat mich Frontfrau Sabine Kohlmetz mit ihrer Stimme und ihrem Acting beeindruckt. Alles in allem eine sehenswerte Dokumentation mit dem einzigen Manko, dass es leider keine Clips von ihren Auftritten etwa in der WDR-Sendung „Bananas“ 1981 oder Live-Aufnahmen aus der Frühzeit zu sehen gibt.
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