Was erwartet man vom neuen Album einer Band, die ihre besten Platten „Made in Eile“ (1981) und „Tango 2000“ (1982) an der Schwelle von Punk zu NDW veröffentlichte, deren Songschreiber und Bandgründer sich 30 Jahre später entschließt, diese wiederzubeleben? Eine 1:1-Kopie, Revival pur, oder den Versuch, aus dem Bauch und dem Spaß am Musikmachen heraus einen Neuanfang zu wagen? Michael Clauss entschied sich für letzteres, und so ist „Zeichen auf Sturm“ auch zu werten.
Mit Sabine Kohlmetz fand er eine Sängerin, die nah dran ist am Original Andrea Mothes, die Songs sind kein Neo-NDW (das können Bands wie HERPES besser), aber auch weit entfernt vom banal-nervigen Popmüll, den Annette Humpe (NEONBABIES, IDEAL) mit ICH + ICH produziert.
Das Album ist kein neues Meisterwerk, aber solide, und offenbart bei genauer Beschäftigung, dass es Clauss eine Herzensangelegenheit war, diese Platte zu machen. Was alte Fans daraus machen, wie sie Wünsche und Erwartungen mit dem Ergebnis in Deckung bringen, muss jeder selbst sehen.
Die Vergangenheit kommt nicht wieder, sie ist vorbei.
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