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Das Ende

Die Düsseldorfer Elektro-Punks haben mit ihrem letzen Album „Keine Namen – Keine Strukturen“ die eigene Messlatte sehr hoch gehängt, die sie aber mit ihrer neuen EP locker halten können. Die vier neuen Songs wirken düsterer, wütender, auch punkiger als noch beim Vorgänger.

So ist der Song „Das Ende“ eine Abrechnung mit den Käffern Langenfeld und Monheim, in dem sie, wie auch in den anderen Songs, unsere Gesellschaft scharf kritisieren. Mit „Träumen Androiden“ liefern sie ihre Hommage an den ersten „Blade Runner“-Film ab, denn nicht umsonst erschien die Platte im November 2019, dem fiktiven Datum, an dem der Film spielt.

Und dieser Song ist auch der Hit unter den vier sehr guten Songs – eben weil er das Gefühl von Nihilismus, das ich bei „Blade Runner“ empfinde, einfängt und in Musik umwandelt. Im Text selbst verwenden sie sowohl Passagen aus dem Sterbemonolog des Replikanten Roy als auch „Fanpost“ von AfD-Jüngern – „Momente gehen vorbei wie Tränen im Regen“.

Falls es eine Rubrik „Song des Jahres“ gäbe, „Träumen Androiden“ wäre mein Favorit. Ich habe noch nie vorher für einen Song das Adjektiv „schön“ benutzt – hier tue ich es gerne! Top!