LE BUTCHERETTES

Cry Is For The Flies

Ja, die Vermischung von Singular und Plural beim Bandnamen ist richtig, also falsch. Und ja, so seltsam es auch anmuten mag: es gibt tatsächlich eine eingängige, sogar poppige Band auf Mike Pattons Ipecac-Label, das man gemeinhin mit Klängen assoziiert, die sich eher nach Stacheldraht als nach Federboa anfühlen.

Gegründet von der aus Guadalajara, Mexiko nach Los Angeles umgesiedelten 24-jährigen Teri Gender Bender, bestehen LE BUTCHERETTES tatsächlich (zumindest auf dieser Platte) nur aus zwei Personen: Teresa, die Gitarre spielt, das Keyboard bedient und singt, sowie Lia Braswell, die trommelt.

Allerdings nennt das Booklet einen gewissen Omar Rodriguez Lopez als Bassisten ... Wer die Band auf Tour im Vorprogramm des THE MARS VOLTA-Nachfolgers ANTEMASQUE gesehen hat, weiß zumindest, ob live mit Verstärkung gearbeitet wurde.

Auf Platte besteht die Verstärkung noch aus Henry Rollins, der allerdings nicht den Gastsänger gibt, sondern zwischen Track 4 und 6 den Spoken-Word-Track „Moment of guilt“ beisteuert, sowie Shirley Manson von GARBAGE, die bei einem der Songs (mit)singt.

Markant am Sound von „Cry Is For The Flies“ ist der donnernde, wuchtige Schlagzeugsound sowie der helle, kräftige, durchweg angenehme Gesang von Teri. Der Hang zum klassischen Alternative Rock fällt mit jedem weiteren Durchlauf der Platte stärker auf, „Boulders love over layers of rock“ erweist sich nachdrücklich als Hit mit Varieté-Charakter und einem dramatischen Gesangsvortrag, der stark an Lene Lovich erinnert.

Schreibe ich jetzt, dass ich an HOLE zu „Pretty On The Inside“-Zeiten denken muss, als Courtney musikalische Leistung noch vor Zickenterror stellte, führt das zwar etwas in die Irre, aber man merkt, dass mit Teri hier eine starke, exaltierte Persönlichkeit ihre Vorstellungen umsetzt.