Höher! Schneller! Weiter! Besser! Der Anspruch, mit dem neuen Werk alles besser zu machen, kann eine Band auch ins Abseits befördern. Für TRASH BOAT bedeutet dies allerdings nicht, alles so weit aufzublasen, bis es platzt, „Crown Shyness“ ist in erster Linie aufgrund seiner Konsequenz gelungen. Diese wird schon zu Beginn des Albums deutlich, wenn man sich nach den ersten Sekunden von „Inside out“ noch mal vergewissert, ob da nicht COMEBACK KID laufen. Wenn schon laut, dann bitte so richtig. Auch bei der ersten Single „Shade“ stellen TRASH BOAT lieber Geschrei neben ruhige Momente, als sich durch einen standardisierten Punkrock-Song zu kloppen. Ein gänzlich ruhiger Moment wie der Titelsong gelingt ebenfalls. Das alles ist natürlich auch ein Verdienst der maßgeschneiderten Produktion von Andrew Wade, der schon A DAY TO REMEMBER und NECK DEEP zur Seite stand. Wade hat ihnen keinen Trademark-Sound verkauft, sondern genau verstanden, was TRASH BOAT brauchen, um mehr wie sie selbst zu klingen. Alleinig bei den Texten hat man die Befürchtung, dass die ständige Introspektive und der fortwährende Gebrauch von Begriffen wie „mental health“ und „depression“ nicht irgendwann zum Klischee verkommt. Das Bild der scheuen Baumkronen, die einander nicht berühren und somit das Licht durchscheinen lassen, ist trotzdem ein gelungenes.
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