Die Karriere von TRASH BOAT erweist sich zunehmend als self-fulfilling prophecy – je größer die Sache aufgezogen wird, um so größer wird sie auch. Nachdem sie ihre Punk-Wurzeln mittlerweile komplett hinter sich gelassen haben, setzt die britische Band auf die dickste und modernste Rock-Produktion, die man für Geld kaufen kann, inklusive der gängigen elektronischen Spielereien. „Heaven Can Wait“ startet mit dem bemerkenswerten Doppel aus „Watching heaven ...“ und „... Burn“, das in erster Linie den DEFTONES die Ehre erweist. Das gelingt ihnen zweifellos ohne Fehler, nur machen das BOSTON MANOR auf ihrem neuesten Werk noch überzeugender und konsequenter, so dass sich der Vergleich leider aufdrängt. Im weiteren Verlauf ziehen TRASH BOAT das Wechselspiel ruhigen Parts und dicke Hose mit vielen Hooks fast durchgehend durch und bewegen sich immer tiefer in die Referenzhölle, weil das zwar alles makellos präsentiert wird, aber auch von vielen anderen schon genau so gemacht wurde. Sei’s drum, nicht jeder muss die Musik neu erfinden und der Erfolg gibt der Band recht, aber ein wenig Sympathie und Seele hat die Band seit ihren frühen Veröffentlichungen doch eingebüßt. Vor allem wenn interessante inhaltliche Ansätze allzu oft von Plattitüden überrollt werden, die sicher bei der nächsten Show ziehen werden, abseits davon aber nur ein Gähnen erzeugen.
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