Die englische Band hat sich nie wirklich darum gekümmert, irgendwelche Erwartungen zu erfüllen. Das beweisen auch wieder mit dem neuen Album „Heaven Can Wait“. Sänger Toby erklärt uns, warum die Ansprüche der Fans keinen Einfluss auf ihre Musik haben können.
Der Sound von TRASH BOAT hat sich über die Jahre entwickelt, ich habe das Gefühl, dass wir viele Facetten der Band gesehen haben, „Heaven Can Wait“ fügt dem nun eine neue Schattierung hinzu. Wie würdest du die Reise beschreiben, die ihr bisher durchgemacht habt?
Ich würde die Reise unserer Band als „fortlaufend“ beschreiben. Wir sind ein sich ständig weiterentwickelnder musikalischer Teppich, der wahrscheinlich nie eine „endgültige Form“ erreichen wird – wir werden mit jedem Song, den wir schreiben, von unserer Kreativität mitgerissen, und man weiß nie, wohin sie uns führen wird. Es ist sehr aufregend, daran beteiligt zu sein.
Wie geht ihr als Band, die schon einige Platten herausgebracht und sich im Laufe der Jahre verändert hat, mit der Erwartungshaltung eurer Fans um? Ist es auch ein Risiko, verschiedene musikalische Felder zu erkunden?
Auf jeden Fall gewinnen wir mit jedem neuen Vibe, den wir einführen, neue Fans und verlieren zweifellos auch einige. Wir haben einige, die schon von Anfang an dabei sind, und andere, die uns gerade erst entdeckt haben. Ich verstehe, dass die Inkonsistenz für einige Leute ein Problem ist, aber ich kann mich nicht dafür entschuldigen, ich kann nur akzeptieren, dass Geschmäcker subjektiv sind. Für uns hat sich nichts geändert, wir wollen immer noch Banger raushauen und den Leuten live richtig einheizen!
Hast du das Gefühl, dass Künstler heutzutage aufgrund von Streaming und Social Media eher dazu neigen, den Fans zu geben, was sie wollen, anstatt ihrer eigenen künstlerischen Vision zu folgen?
Bei der massiven Übersättigung, die es heute in allen Musikgenres gibt, ist es sehr schwierig, eigenständig zu sein. Es gibt sicherlich Künstler, die so wirken, als hätten sie „How to Make Music for Dummies“ gelesen, und einfach den Stil präsentieren, von dem sie glauben, dass er sie am schnellsten populär macht, aber vielleicht ist das nur ein Ergebnis des Aufwachsens mit einer so intensiven Liebe zu einer Sache, dass sie den Sound und den Erfolg nachahmen wollen, wer weiß. Ich hoffe nur, das ist nicht das, was die Leute von uns denken!
„Heaven Can Wait“ wurde komplett in Eigenregie produziert – wie war die Erfahrung, die Vorstellungen aller Beteiligten für dieses neue Kapitel der Band kompromisslos zu vereinen?
Das war schon immer so, es hat sich also nicht wirklich etwas geändert. Nicht in Bezug auf die Eigenproduktion, aber sicherlich in Bezug auf die Kompromisse, die eingegangen werden mussten, um die Visionen aller Beteiligten zu integrieren. Unser Sound war schon immer ein Sammelsurium von Einflüssen, die zusammengebracht werden mussten, um den Geschmack von allen zu treffen. Ich finde, das ist eine wirklich lustige Art Musik zu kreieren.
Du hast immer viel von dir selbst in die Musik und die Texte eingebracht – wie fühlt man sich, wenn eine Platte fertig ist? Es muss eine sehr emotionale Erfahrung sein, die, wie ich mir vorstellen kann, auch sehr zehrend sein kann?
Wenn du eine Platte veröffentlichst, gehört sie nicht mehr dir, sondern allen anderen. Die Leute verbinden die Texte mit ihren eigenen Erfahrungen und Gefühlen. Ich finde, es eigentlich das Gegenteil von erschöpfend, anstrengend ist es eher, sich ständig zu fragen, was die Leute wohl denken werden. Sobald es draußen ist, ist es fertig. Ich liebe es aber zu erfahren, wie die Leute es aufgenommen haben und wie es auf sie gewirkt hat. Dann können sie all diese Emotionen in unsere Live-Shows mitbringen – das ist das Beste!
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