Nach diversen Singles und in Eigenregie veröffentlichten Tonträgern hier nun das erste Album im klassischen Sinne der süddeutschen Band. Und dieses wartet mit neun kompakten, unpeinlichen und mitreißenden Songs im Fahrwasser von Genregrößen wie HOT WATER MUSIC und AGAINST ME! auf.
Mit dem schmissigen Opener "Control" gibt es auch gleich das volle Brett an rockigen Punk der Gainesville-Schule, durchaus mit eigener Note und völlig trend- und klischeefrei. Hier treffen rauhe Gesangslinien, rifforientierte Gitarrensounds und pumpende Basslines auf emotionale Texte über die Wirrungen des Alltags, zerstörte Träume und innere Zerrissenheit.
"Simple seems complicated" bringt es da so ziemlich auf den Punkt und ist zudem der Hit der Platte mit einem wunderbar kehligen Refrain. Schon nach wenigen Takten schwingt man die eigene Faust in die Luft und stimmt mit ein, wenn in Zeilen wie "We are down and weak" und "To burn down all the lies and hopes" gleichermaßen melancholische und motivierende Gefühlsmomente aufwühlend aufeinander treffen.
Kommt einem alles irgendwie bekannt vor und schafft dadurch eine ehrliche und direkte Verbindung zu den Songs des Vierers. Man scheint sich irgendwann im Leben schon mal begegnet zu sein.
Die Songs besitzen alle einen angenehm rauhen und authentischen Charme, Overdubs und Effektspielereien sucht man hier glücklicherweise vergebens. Oldschool Punkrock aus persönlicher Sicht im mittleren Tempobereich mit einer unbändig nach vorn treibenden Energie, der sowohl live, als auch in der heimischen Anlage ein fieses Akkordfeuerwerk entfacht.
(7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Lars Weigelt