Circa zwanzig Jahre nach ihrer Gründung landeten die (auch mal THE oder TH’) LEGENDARY SHACK SHAKERS 2015 mit „The Southern Surreal“ endlich auf Jello Biafras Alternative Tentacles-Label. Der einstige (und in unseren Herzen einzige!) DEAD KENNEDYS-Frontmann bezeichnete LSS-Sänger J.D. Wilkes mal als „the last great Rock and Roll frontman“, und nach zig Alben unter anderem auf Yep Roc konnte er sie dann für zumindest ein Album signen. Zwei weitere sind zwischenzeitlich erschienen, mit „Cockadoodledeux“ – eine klare Anspielung auf deren Durchbruch-Album „Cockadoodledon’t“ von 2002 – kann Jello nun seiner gar nicht so geheimen Leidenschaft für countryeske (man könnte auch sagen: traditionell US-amerikanische) Klänge weiter frönen. Wer dem Labelprogramm von AT in den letzten dreißig Jahren gefolgt ist, stieß ja immer wieder auf nicht gerade der „reinen“ Punkrock-Lehre entsprechende Releases. Weil ich kein Fachmann für US-Volksmusik beginn, lasse ich den Meister selbst die hier vertretenen Genres aufzählen: Spaghetti Western, Bluegrass, Western Swing, Rockabilly, Tex-Mex, Americana – you name it, you got it. Und weil der 25. Bandgeburtstag mit diesem Release gefeiert werden sollte, holten sich die Shack Shakers zig Weggefährten ins Studio, etwa Stanley Walker, Jack Martin, Bob Prather, Jello Biafra und Chris Scruggs, und so gibt es hier, um das alte Zitat zu bringen, Country and Western. Wer wissen will, wo etwa Bob Wayne (lang nicht mehr gesehen ...) sich hat inspirieren lassen – hier hört man es. Mein Hit: „Punk rock retirement plan“ – ein wundervoller Text.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und Robert Buchmann
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